Necrophobia #2: Die graue Madonna (Festa)
Zum zweiten mal hat Frank Festa 18 Horrorkurzgeschichten von 17 Autoren handverlesen und in form von Necrophobia #2 gebündelt und auf die Menschheit losgelassen. Wieder werden bekannte und unbekannte Geschichten gemischt und auch er Inhalt reicht von modernem Splatter, über zynisch erzählte Horrorthriller und düster romantische Werke. Große Klassiker bleiben diesmal aber aus, dafür wurde so manches Schätzchen ausgegraben.
Wenn ihr Necrophobia auch als Hörbuch verfolgt, dann werdet ihr „Da unten ist nichts“ von David H. Keller, „Necropolis - Das Reich der Toten“ von Clark Ashton Smith, „Die langweiligste Frau der Welt“ von Christopher Fowler und „Die graue Madonna“ von Graham Masterton schon daher kennen.
Völlig überzeugen können natürlich nicht alle Geschichten. Dafür ist die Bandbreite einfach zu groß. Tiefpunkt war für mich zum Beispiel Smiths Necropolis. Einfach eine ziemlich ausgelutschte und leicht vorhersehbare Fantasyhorror Angelegenheit. Auch Masterons zwei Geschichten sind zwar durchaus gut geschrieben und sind nicht unspannend, aber mein Geschmack ist sein Schreibstil trotzdem nicht.
Mein Höhepunkt dieser Sammlung war „Die langweiligste Frau der Welt“, eine Geschichte über eine Hausfrau, die durch ihre Einsamkeit langsam wahnsinnig wird. Die meisten Unfälle passieren eben immer noch in den eigenen vier Wänden. Auch Papa Benjamin eine Voodoo Geschichte und das recht harte „Die Geschichte des Totengräbers“ konnten überzeugen.
Insgesamt ist die Zusammenstellung der Geschichten ziemlich gut und weit gefächert. Auch die eher langatmigen Geschichten fand ich ganz interessant, weil ich von den Autoren bisher noch nicht kannte. Wer also keinen zu sehr festgefahrenen Geschmack hat wird so manche interessante Geschichte entdecken.
7 von 10 böse Pflänzchen