Western Touch (Zwerchfell)
Latenter Rassismus, giftige Riesenspinnen und ein schier endloser Strom an Mutationen. Diese Comic hat einfach alles. Kommen sie rein und überzeugen sie sich selbst.
Western Touch sind geballte 94 Seiten Comickunst mit witzigem, aber auch betroffen machendem Inhalt. Obwohl die Kunst ohne Farbe auskommen muss und selbst nach den Aussagen des Künstlers Robin Vehrs mit dem billigsten Malprogramm am PC entstanden ist, müsst ihr 10€ dafür bezahlen. Und das sind ja immerhin über 20 Mark! Vor dem Kauf des Softcovers sollte der anspruchsvolle Kunstfreund Rezensionen wie diese hier zu Rate ziehen. Hilft euch nichts, aber irgendjemand muss ja lesen was ich zu sagen habe und einzig darum geht es hier ja eigentlich.
Nun stellt sich aber die Frage wie man eine Sammlung abstruser Comicstrips bewertet, von denen 18% nicht im Internet zu finden sein sollen. Die erste und angenehmste Art ist eigentlich den Pressetext abzuschreiben hier und da ne kleine Änderung rein, versuchen witzig zu sein kommt bei jungen Lesern auch immer an und vielleicht noch absichtlich einen frechen Schreibfehler einbauen. Machen ja alle so und nur so kann man Fachmagazine füllen. Dumm nur das die Herrschaften vom Zwerchfell Verlag auch schon alte Hasen im Geschäft sind und den faulen Rezensenten durchschaut haben und dieses Vorgehen öffentlich als „lame“ betiteln. Klingt albern und erzwungen jugendlich, aber so sind ‘se halt.
Somit fällt die leichteste Art des Review Schreibens leider flach. Was nun? Man könnte versuchen witzig zu schreiben, durch eine eloquente und von Wortspielen durchzogene Kritik abliefern und beweisen das man genauso, sogar vielleicht noch lustiger als der Comicautor ist. Da mir in der Vergangenheit schon oft genug gesagt wurde wie unlustig ich bin ist auch das keine Option.
Es bleibt also nicht mehr viel übrig. Ich kann euch sagen das die Zeichnungen grausig sind und den völlig planlosen Humor damit gut unterstreichen. Die Witze werden von humorvollen Menschen wahrscheinlich nicht als solche erkannt werden und Kunstprofessoren werden schnell auf schwierige Begriffe wie Club Mate (Koffeinhaltiges Szene Getränk für Künstler und Berufsautonome, oft getrunken während des bloggens über Trashfilme aus den frühen 60‘ern oder beim planen subversiver politischer Aktionen) stoßen und verzweifeln.
Ich fand die Strips unendlich komisch und musste beim Lesen ein paar mal inne halten um mich zu beruhigen. Mein Humorempfinden ist aber auch gestört und vielleicht komme ich gerade auch nur in die manische Phase meiner Depression, trotzdem unterstelle ich Robin Vehrs Talent und muss sagen das er meinen Humorsinn zum klingeln gebracht hat. Wer sich selbst überzeugen möchte liest selbst auf enjambements.blogspot.de
8,5 von 10 mies gelaunte Kaffeetassen auf einem humoristischen T-Shirt
P.S.: Ha, seht ihr? Völlig ohne Substanz ne ganze Din A4 Seite gefüllt. Endlich echter Journalismus!