Der dritte Roland, Ritter ungestüm Sammelband von Cross Cult beinhaltet die 3 Alben „Der Schatz des Weisen“, „Der Zauber der Wüste“ und „Der Hüne von Worms“.
Ein Benediktiner Orden hat Juwelen und Gold gesammelt um Christen in Jerusalem freizukaufen, die in die Hände des fatamidischen Herrschers gefallen sind. Als Roland davon erfährt, erklärt er sich sofort freiwillig dazu bereit den weisen Ephoros nach Konstantinopel zu begleiten . Eine gute Entscheidung, denn wie sich später herausstellt könnte es keinen besseren Mann für diese Reise geben, da niemand anderes als Rolands Erzfeind, der schwarze Prinz zurückgekehrt ist um für Ärger zu sorgen. Danach verfällt Roland immer mehr dem Zauber der Wüste als ihn Wüstenstürme und eine Fata Morgana zu schaffen machen. Doch nicht nur das erschwert die Reise von Konstantinopel nach Jerusalem, denn auch der gefürchtete Wüstenräuber Nasr-el-Djinn versucht ihnen den Schatz abzuluchsen. Die freien Minuten nutzt Ephoros derweil um Roland die Geschichte vom Propheten Mohammed näherzubringen. Auch zurück in seinen eigenen Lehen angekommen lässt man dem jungen Ritter keine ruhige Minute. Sein Nachbar Haidecker ist verstorben und sein Erbe der Hühne von Worms macht sich daran immer mehr Ländereien zu erobern. Nur Johann, der wahre Erbe des Fürsten Haideckers könnte ihn aufhalten, doch er ist unter Wölfen groß geworden und ist zuerst keine große Hilfe.
Im kann ich mich auch in der Besprechung dieser drei Alben nur wiederholen. François Craenhals begeistert wieder mal besonders durch die strickt eingehaltene Kontinuität und schnell voran schreitende Charakterentwicklung. Roland ist mittlerweile schon ein junger Mann, der auch im Verlauf dieser Alben sichtlich älter wird und stetig dazu lernt und reifer wird. So manche Situation in diesen Abenteuern hätte ihn vor nur ein paar Seiten vollkommen zur Weißglut getrieben, womit er seine Begleiter in große Gefahr gebracht hätte. Wirklich bedacht handelt er zwar immer noch nicht, doch das kleine ungezogene Kind, das er noch zu Beginn war ist lange fort. Auch die ständig verlockenden Frauen kommen wieder vor und nicht zuletzt in der Fata Morgana hat Roland es sehr schwer die Treue zu seiner Gwendoline aufrecht zu erhalten.
Der Schreibstil ist also so gut wie bisher, vielleicht sogar ein wenig besser. Die Abenteuer sind spannend, immer wieder entführt Craenhals seine Leser zu neuen exotischen Orten und Action ist natürlich auch immer wieder vorhanden. Die neue Übersetzung ist sehr gelungen und die Fußnoten erklären zudem so manchen ungeläufigen Begriff des Mittelalters.
In seinen Zeichnungen merkt man noch viel eher, das François Craenhals sich weiterentwickelt hat. Die Körpersprache der Figuren wirkt glaubhafter, genauso wie die Mimik und Bewegungsabläufe wirken nachvollziehbarer. Bei den Hintergründen können nun noch mehr liebevolle Details entdeckt werden. Absolutes Highlight ist aber die Geschichte „Der Zauber der Wüste“. Erstmals weicht Craenhals von seinem Gewohnten Stil ab um Mohammeds Geschichte durch Wandteppich ähnliche Zeichnungen nachzuerzählen und später gerät Roland in einen Sandsturm der einfach fantastisch aussieht. Überhaupt kommt die Hitze der Wüste sehr gut rüber. Aber auch im nächsten Album, zeigt er einen Teil der Geschichte durch ein Blatt Pergament, was ebenfalls ein wenig Abwechslung ins Artwork bringt.
Abgeschlossen wird dieser Sammelband mit einem Artikel über François Craenhals schaffen von 1953-1962 und den Original Covern der Carlsen Alben, wobei aber ein Fehler unterlaufen ist, da unter dem Cover von „Der Zauber der Wüste“ steht das es sich dabei um das Cover von „Das Gesetz der Steppe“ handelt.
Ein weiterer toller Sammelband im Albenformat. Die Seiten sind dick und so grob hergestellt wie es damals üblich war, was de Gesamteindruck noch mal verbessert. Für Mittelalter Freund unverzichtbar!
8,3 von 10 rettende Adler
