Corman's World: Exploits of a Hollywood Rebel (2011)
Mit über 400 Filmen mit einem Budget unter 1 Million Dollar, kann mit Fug und Recht behaupten das Roger Corman wohl einer, wenn nicht sogar der wichtigste Mensch für den Exploitation Bereich ist. Nach über 50 Jahren im Geschäft, wird es Zeit für eine Dokumentation über sein Schaffen und genau die hat Alex Stapleton gedreht und dazu viele von Cormans Begleitern befragt.
Wirklich was erzählen muss ich hier ja eigentlich Niemandem wer Corman ist und warum er so toll ist, also gleich weiter zum Inhalt. Alex Stapleton bietet uns eine Mischung aus Archivaufnahmen, Szenen aus den angesprochenen Filmen und für diesen Film geführte Gespräche mit Stars aus der Corman Welt.
Einen näheren Blick auf Roger gewähren natürlich in erster Linie er selbst, seine Frau Julie und sein Bruder Gene. Zu dem melden sich die durch ihn bekannt gewordenen Regisseure Joe Dante (The Howling), Jonathan Dämme (Caged Heat), Martin Scorsese (Mean Streets) und von ihm entdeckte Schauspieler wie Jack Nicholson (Little Shop of Horrors), Pam Grier (The Big Bird Cage), Peter Fonda (The Trip) und Jack Nicholson (Bloody Mama) zu Wort. Von den ganz großen Namen fehlt eigentlich nur James Cameron (Piranha 2), dafür wird er dann auch ganz verschwiegen.
Ausgangspunkt für diese Doku, sind Cormans Dreharbeiten am SyFy Movie Dinoshark, von dort aus erzählt er von seinem Werdegang und den Künstlern die er dabei kennenlernte. Auch wenn die meisten Informationen wohl bekannt sind, zumindest wenn man sich ein wenig mit Corman beschäftigt hat, erfährt man immer wieder neue Details weil auch viele lustige Anekdoten vorgetragen werden. Außerdem ist der Film gut zusammengestellt und ist generell sehr hochwertig gemacht.
Ein wenig habe ich sogar gelernt, was ich nämlich überhaupt nicht wusste, war das Corman sogar William Shatner seine erste Rolle gegeben hat und zwar in dem einzigen Film bei dem Roger Geld verloren hat. Dem Rassendrama Intruders - White Terror ein Film in dem Roger versuchte seinem politischen Anspruch gerecht zu werden. Davon abgesehen gibt es zwischenmenschlich einfach sehr rührende Momente. Wie zum Beispiel wenn Jack Nicholson weinen muss als er sich dafür bedankt das Roger ihn am Anfang seiner Karriere so viele Chancen gab. Oder auch den mittlerweile verstorbenen David Carradine (Evil Toons) zu sehen wie er sich dafür bedankt das Corman ihm immer wieder in schweren Zeiten half über die Runden zu kommen (und Carradine hatte viele schwere Zeiten).
Corman's World ist nicht nur für Exploitation Fans, sondern auch für Filmfreunde generell eine empfehlenswerte Doku, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
8 von 10 Schnellschüsse