Schimäre (Avant Verlag)
Erschaffen, zerstören, gebären, töten, Tier, Mensch, Gott, Monster, Träume, Visionen, Zeit.
Lorenzo Mattotti ist bekannt geworden durch sein Abstrakten meist bunten Comics, wie zum Beispiel Feuer Doktor Jekyll & Mister Hyde (hier erschienen bei Carlsen) oder Spartaco (hier erschienen bei Edition 52). In „Schimäre“ lässt er die Farben komplett weg und tauscht sie ein gegen dunkle sehr stimmungsvolle Zeichnungen. Teilweise handelt es sich dabei um Kugelschreiber Kritzeleien, mit vielen großen schwarzen Flächen. Irgendwo findet man aber in jedem der Panel kleine Feinheiten und neben dem ganzen Chaos auch Ordnung, sowie schwungvolle schöne Linien.
Abgesehen von einem kleinen Einleitungsabsatz kommt die Geschichte vollkommen ohne Text aus. Ein roter Faden ist in der Erzählweise auch nicht zu finden. Abgesehen von den Pfeilern Leben und Tot muss man sich den Rest wohl selbst zusammenreimen. Interessant ist es auf jeden fall. Am Anfang der 32 Seiten hats mir nicht sonderlich gefallen, aber im Verlauf wird’s immer düsterer und somit auch optisch sehr viel ansprechender.
Wer es also auch mal ein wenig Artsy haben will und auf eine offensichtliche Erzählweise verzichten kann, ist bei Schimäre nicht verkehrt.
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