Donnerstag, 24. Mai 2012

Feindgebiet (Zwerchfell)

Feindgebiet (Zwerchfell)

Feindgebiet erzählt die wahre Geschichte von Francis Gary Powers, einem zivilen Piloten, der vom CIA engagiert wurde um Aufklärungsflüge über der Sowjetunion zu fliegen. Dazu nutzte er eine der neuen U-2 Leichtflugzeuge. Die ersten Flugzeuge die eine Maximalflughöhe von 70.000 Fuß erreichen konnte und somit weder mit dem bloßen Auge, noch durch Radargeräte entdeckt werden konnte. Von Nordindien aus flog er einige Aufträge, bis er am 1. Mai 1960 abgeschossen wurde und in russische Gefangenschaft geriet. 2 Jahre Später war er der erste Agent, den Russland und die USA auf der Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam austauschte.

Für die Graphic Novel über Francis Gary Powers Leben, hat Autor und Zeichner Walter Pfenninger lange recherchieren. Dafür bekommt ihr so 116 Seiten historisch interessante Kost. Pfenninger erzählt aber nicht nur von Powers Arbeit während des kalten Krieges und von seiner Gefangenschaft in der UdSSR, sondern auch von seinem Privatleben und den guten und schlechten Zeiten seiner Ehe. Somit ist die Geschichte nicht nur ein interessantes Stück Geschichte, sondern auch eine kleine Biographie über Powers Leben. In den späteren Teilen des Comics, in denen es um die Aufklärungsflüge geht und um den Agentenaustausch, hätten es ruhig noch ein paar Details und Informationen mehr sein können. Vielleicht ist aber auch nicht mehr über die genauen Abläufe damals bekannt.

Im Anschluss an die Geschichte bekommt ihr im Glossar ausführliche Informationen zu den U-2 Flugzeugen und darüber wie schwer sie zu fliegen waren und eine genaue Auflistung des Überlebenspaket, das die Piloten für den Fall dabei haben falls sich abstürzen. Zudem werden noch einig andere vielleicht unklare Begrifflichkeiten erklärt.

Die Zeichnungen sind okay, aber recht simpel gehalten. Sie erinnern ein wenig an die Warnhinweis Comics aus Flugzeugen, die durch Fight Club so berühmt geworden sind. Das ganze kommt recht farblos daher, nur die Hautfarbe und hier und da mal ein wenig Blau wird eingesetzt, was dann doch wieder ganz ansprechend wirkt. Die Geschichte selbst ist trotzdem stärker als das Artwork.

7 von 10 Drachenladys