Rabies (2010)
Bruder und Schwester fliehen in den Wald wo die Schwester gefangen und gefoltert wird. Beim versuch sie zu befreien wird der Bruder verletzt und bei seiner Flucht wird er von zwei Pärchen angefahren die auf dem Weg zu einem Tennisturnier sind. Das Schicksal dieser sechs Menschen vermischt sich mit dem von zwei Polizisten, deren Frauen und einem Jäger und seinem Hund.
Der erste Horrorfilm aus Israel und dann noch ein Slasher. Das der Film gesehen werden muss, war klar, große Erwartungen hatte ich allerdings nicht. Diese wurden zu Beginn auch bestätigt ein Einstieg der an Saw erinnert und platte Charaktere wie man sie aus dem amerikanischen Pendant kennt.
Doch wie vieles in Rabies ist auch das nur ein Mittel um den Zuschauer in Sicherheit zu wiegen und ihm in eine falsche Richtung zu locken. Rabies ist ein Slasher ohne Killer, eine Ansammlung von Charakteren die eigentlich nichts böses im Sinn haben, aber durch schreckliche Unfälle, Zufälle und menschliche Emotionen bis zum äußersten gehen. Aharon Keshales und Navot Papushado die beide als Editor, Writer und Regisseur debütieren, beherrschen es den altbekannten Slasher Szenarios bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Es spielt zwar im Wald, aber es ist ein israelischer Wald, was wir bisher noch nicht zusehen bekommen haben. Außerdem spielt der gesamte Film tagsüber, wodurch nichts kaschiert wird und die Stimmung durch geschickte Kameraspielereien und gutes Acting erzeugt werden muss.
Bei den Schauspielern ragt keiner heraus, es fällt auch Niemand schlecht auf. Alle spielen ihre Rolle genau so wie sie sollen. Die beiden Regisseure verstehen es ebenfalls bestimme Szenen wegzulassen, spielen damit genau das zu entfernen wo andere Filmemacher draufgehalten hätten um bestimmte Dinge der Fantasie des Zuschauers zu überlassen um kurz darauf doch die blutige Keule auszupacken. Man schreckt auch nicht vor echtem Drama und Emotionen zurück und was mich besonders gefreut hat fehlt hier auch der zynische Meta Humor der seid Scream so beliebt ist. Die Figuren wissen nicht das sie in einem Film sind und verhalten sich auch nicht so. Trotzdem fehlt es nicht an Humor, eigentlich ist der Film sogar ziemlich lustig. Zum lustig sein braucht es hier aber keine Gags, die dem Horror im Weg stehen. Es sind kleine Details ironische Schicksalsschläge die ebenso lustig wie tragisch sind.
Wenn Horror in Israel so aussehen soll, dürfen experimentierfreudige junge Regisseure gerne weiter machen und sich an vielen Genrefilmen versuchen. Hoffen wir das sich die dortige Filmszene eigenständig und nicht schüchtern weiterentwickelt.
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