Ursel (Christoph Merian Verlag)
Ursel ist sechs Jahre und Einzelkind. Sie hat aber einen älteren Bruder, der nur drei ist, da man ja nicht älter wird wenn man stirbt. Ihr großer Bruder Urs, ist nämlich mit drei Jahren aus dem Fenster des zehnten Stockwerks gefallen und gestorben. Ihre Eltern haben den Tod nie verkraftet und Ursel soll immer nur so sein wie ihr verstorbener Bruder. Um endlich mal wahrgenommen zu werden öffnet sie eines Tages das Fenster und versteckt sich damit ihre Eltern mal richtig Angst um sie bekommen. Doch der Plan geht nach hinten los und prompt wird ihre Beerdigung durchgeführt. Aber sie lebt doch noch. Sie muss jetzt ganz allein, so schnell wie möglich zum Friedhof eilen um ihre eigene Beerdigung zu stoppen.
Mit Ursel hat der Schriftsteller Guy Knerta aus Basel eine bewegende, melancholische aber auch nicht ganz unlustige Geschichte über das Thema Tod geschrieben. Die Geschichte nähert sich mit einfacher, direkter und trotzdem poetischer Sprache kindgerecht dem Thema Tod und kann somit toll dazu genutzt werden Kindern diesen unvermeidbaren Teil des Lebens unverkrampft und nicht zu verklärt Nahe zu bringen.
In den 45 Minuten wechseln sich dichte Erzählstücke, toll von Franziska von Fischer gesprochen, mit den musikalischen Stücken von Till Löfler ab. Zwar passt die Musik gut zur Geschichte, allerdings sind die Stücke manchmal ein wenig zu lang geraten und behindern den Fluss der Geschichte etwas zu sehr.
Insgesamt eine sehr starke Geschichte, die ich auch sehr gerne als richtiges Hörspiel gehabt hätte, da wäre jedenfalls noch einiges rauszuholen, aber auch so wird ein wichtiges Thema auf eine gute Art angesprochen.
7 von 10 wassergierige Pflanzen