Heiligtum #1 - USS Nebraska (Splitter)
1945 kurz vor Kriegsende, besetzt die Rote Armee im Auftrag von Stalin ein unscheinbares Gebäude, das vermutlich aber ein großes Geheimnis verbirgt. Ein so großes Geheimnis, das sogar russische Soldaten sterben müssen wenn sie ihm zu nahe kommen. Etwa ein Jahrzehnt später treibt ein russisches U-Boot durch ungeklärte Vorkommnisse hilflos durchs Meer. Nach einem Streit im Bauch des Bootes eskaliert die Situation und einer der Matrosen sabotiert die Maschine und das U-Boot explodiert. Viele Jahre später, um genau zu sein schreiben wir das Jahr 2029, gibt es gewaltigen Ärger zwischen Syrien und den USA. Da die US Regierung ein Funksignal aus den Tiefen des Meeres empfängt und angst davor hat es könnte sich dabei um einen geplanten Angriff Syriens handeln schickt die Regierung das Unterseeboot USS Nebraska los um der Sache auf den Grund zu gehen. Was sie aber entdecken ist kein syrisches Boot, sondern ein russisches U-Boot Wrack das dort scheinbar schon seit den 50‘ern des vergangenen Jahrhunderts dort liegt. An Bord der USS Nebraska kommt es zu immer mehr merkwürdigen Zwischenfällen jemand wird krank, andere werden streitsüchtig und sogar das Boot wird anscheinend sabotiert. Ob das alles wohl etwas mit der geheimnisvollen Unterseehöhle zu tun die sie entdeckt haben?
Schon auf den ersten Seiten haut Xavier Dorison ordentlich Infos raus und überrumpelt den Leser ein wenig mit den schnellen und großen Zeitsprüngen. Wirklich viel erfährt man so aber trotzdem nicht. Ist man erst im Jahre 2029 angekommen wird die Geschichte relativ konventionell erzählt. Wir begleiten die Crew der USS Nebraska auf dem Weg zu einer nicht wirklich definierten Mission. Sie sollen ein mysteriöses Funksignal untersuchen, mehr ist nicht bekannt. Am besten ist dabei die Spannung gelungen. Langsam nimmt der Wahn die Kontrolle über die U-Boot Crew und dank der dunklen isolierten Stimmung und dem Fakt das auch eine Katze und ein unbekanntes Übel auf dem Schiff sind, erinnert die Atmosphäre immer wieder an Ridley Scotts Alien.
Der Zeichenstil von Christopher Bec (Finsternis, Prometheus) ist hier relativ realistisch gehalten und seine dunklen meist sehr stimmigen Bilder gefallen mir hier sehr. Höhepunkt sind ganz klar die Double Splashpages, die manchmal die Grenzen des großen Album zu sprengen scheinen.
Das erste Album der Heiligtum Trilogie überzeugt durch stimmungsvolle Zeichnungen und einem flotten Schreibstil, der trotz seiner Dialogdichte nie an Tempo verliert. Es werden viele Fragen aufgeworfen, von denen auch einige schnell beantwortet werden, dabei bleibt aber noch genug ungeklärt um den Leser voller Spannung auf die Dinge die noch kommen mögen zurückzulassen.
7,9 von 10 Götzen