Super Shark (2011)
Nach Öl zu bohren ist eine  Tätigkeit, die wirklich gefährlich ist. Zum Beispiel kann man während  des Bohrprozesses komplexe Biotope zerstören oder eben einen Megalodon  wecken. Das passiert öfter als man denkt - in so einem Fall nennt man  den Knorpelfisch Super Shark. Sowas ruft gerne Leute auf den Plan, die  was gegen Ölfirmen haben. Hier sind es nicht die Muppets, sondern die  „gefallene“ Behördenmitarbeiterin Kat Carmichael (Sarah Lieving), die  einen Kreuzzug gegen den CEO einer solchen Firma plant, da ihr Bruder  auf einer Ölplattform das Zeitliche gesegnet hat. Während sie also  versucht, die Bohrungen zu stoppen, fängt der Super Shark an, sich am  reichlich gedeckten Buffet zu laben. Nicht dass es im Wasser schon eine  Gefahr wäre, kann dieses Exemplar nicht nur rekordverdächtige Sprünge  ausführen, sondern auch ausgiebige Spaziergänge an Land machen...
Da brat' mir doch einer 'nen Storch! Was Fred Olen Ray (u.a. Die Insel der Riesensaurier, Evil Toons, Evil Spawn)  hier abliefert kann man mit Fug und Recht als Destillat der letzten  Jahre Partyhorror bzw. Sharxploitation ansehen. Die Längen, unter denen  viele Filme in diesem Genre zu leiden haben, werden recht zielstrebig  umschifft. Wenn diese doch mal vorkommen, sind diese auch herrlich  unangenehm, wie z.B. ein „Beauty-Contest“, bei dem Jimmie Walker alias  Dynamite Stevens die Mädchen zum Ausziehen und unbeholfenem Tanzen  animiert - Fremdscham in Vorratspackungen. Richtig schön ist, dass diese  Szene in einen Teil der Story eingearbeitet ist, bei dem zum einen  Shane Van Dyke (Titanic II)  eine Rolle spielt, der aber zum anderen eine halbe Stunde lang  aufgebaut wird, nur um vollkommen sinnfrei durch den Hai beendet zu  werden. Herrlich wie hier die Austauschbarkeit der Charaktere  verdeutlicht wird.
Cool ist auch das Wiedersehen mit Sarah Lieving, die schon so einige Filme für SyFy und Asylum mitgemacht hat und in Mega Shark gegen Crocosaurus  sogar einen gewissen Humor hat durchblitzen lassen. Ich glaube die hat  noch einiges vor, zumal sie durch ein leichtes Schielen im Gegensatz zu  so manch anderen bis zur Unkenntlichkeit geschminkten Darstellerinnen  und Darstellern sogar wiederzuerkennen ist. Bei ihr und bei vielen  anderen Beteiligten merkt man, dass sie sogar mal Spaß an der Produktion  hatten und sich auch bewusst waren, was für ein Schund sie da  zusammenklatschen. Das färbt natürlich auf den Zuschauer ab, der sich an  einem wirklich gut gemachten Klumpen Dreck erfreuen kann.
Die  Effekte sind gar nicht so reudig, wie man es vielleicht erwarten würde.  Was aber an Qualität da ist, wird durch reichlich bekloppte Ideen  relativiert. Wobei...nein. Es wird alles nur noch besser! Wenn sie  zuerst mit Maschinengewehren, dann Flammenwerfern und dann mit einem  Panzer auf Beinen gegen den Hai an Land vorgehen, schlägt mein Herz  unweigerlich schneller. Die Begründung, warum so ein Panzer überhaupt  gebaut wurde, ist dann noch das Sahnehäubchen – Panzer können mit ihren  Ketten nicht so gut auf Sand fahren.
Die deutsche DVD, die dieser Tage erscheint, wartet mit einer ordentlichen Synchronisation auf. Für mich ein wenig enttäuschend, denn eine verkorkste Synchro, hätte noch mehr aus dem Film herausholen können. Allein Dynamite Stevens ist auf Deutsch richtig schlimm, so dass der "Beauty Contest" noch unangenehmer wird und das Finale noch frischer wirkt. Herrlich.
Die DVD enthält neben den Trailern zum Hauptfilm auch noch Trailer zu anderen Highlights bei Sunfilm (Megashark gegen Crocosaurus, Sleepless Night, Sharktopus, Dark World, Der Killer, Gantz 1, Gantz 2 und Livid). 
Super Shark macht alles richtig und merzt viele Krankheiten des Genres aus. Für mich bleibt er vorerst die Referenz in Sachen Haifilm.
8 von 10 Lucky Charms
 

