Mega Shark gegen Crocosaurus (2010) [Sunfilm]
Nachdem der Mega Shark damals gegen seinen natürlichen Erzfeind, den Riesenkopffüßler, kämpfte und mit ihm in die Tiefe sank, dachte die menschliche Erdbevölkerung, die Gefahr sei gebannt. Doch weit gefehlt, der Halunke ist alive and kickin'. Das muss Dr. McCormick (Jaleel White), der Haiforschungen fürs Militär betreibt, schmerzlich am eigenen Leib feststellen, als sein Schiff vom Besagten gehapst wird und seine Verlobte das Zeitliche segnet. Währenddessen wird ein riesiges Krokodil in einer Diamantmine aufgeweckt, wird aber recht schnell vom Wilderer Nigel Putnam (Gary Stretch) eingefangen und auf den Weg in die Vereinigten Staaten gebracht. Es kann sich befreien und fängt an, wie wild Eier zu legen. Unglücklicherweise sind Eier genau des Mega Sharks liebstes Futter. So ein Quark. Unter der Führung Admiral Calvins (Robert Picardo) und mit der Hilfe der Agentin Hutchinson (Sarah Lieving) begeben sich McCormick und Putnam auf Eiersuche...
Urkel und der Holodoc in einem Trashfilm von Asylum – das ist ein Wort. Als ich zum ersten Mal von diesem Film hörte, habe ich mir gelinde gesagt die Scheiße aus dem Leib tiriliert. Der Streifen lief zwar vor einer Weile schon mal auf einem der Privatsender, aber ich wollte mir den Genuss nicht durch Werbeunterbrechungen schmälern. Nun hat sich Sunfilm erbarmt, die Blu-ray zur Fortsetzung von Mega Shark vs Giant Octopus zu veröffentlichen. Erstaunlicherweise ist es wirklich eine Fortsetzung, die auf dem vorangegangenen Film basiert. Das ist mir in letzter Zeit eher weniger untergekommen.
Storytechnisch also ganz im Stile des Vorgängers, hat Asylum hier versucht, das Tempo noch ein wenig anzuziehen, mehr schlechte Animationen und Wiederholungen zu zeigen und mehr unterirdische Dialoge und infantile Witze zustandekommen zu lassen (männlicher Offizier im Bild, weiblicher Offizier kommt von unten ins Bild: „Sir, ich habe Eier gefunden!“). Das funktioniert soweit auch ganz gut – ein Feuerwerk der guten Laune. Allerdings bleiben solch herrlichen Szenen wie der Biss in die Golden Gate Bridge aus. Man bekommt dafür dann eine Flut anderer blöder Einfälle kredenzt, was ab etwa einer Stunde Laufzeit dann doch ermüdend ist, so dass das Gehirn anfängt, gesehene Inhalte zu blocken. The Asylum herrscht weiterhin unangefochten über diese Art von computergenerierten Trash. Die Szenen wirken in den meisten Fällen planlos zusammengewürfelt. Die Wege von einem Ort zum nächsten werden in Nullzeit überbrückt.
Ich bin begeistert wie die Schauspieler den ganzen Film lang den Schein aufrecht erhalten können, dass dies ein ernstgemeinter Film ist. Denn im Making-Of ziehen die Schauspieler und Macher auf durchaus amüsante Weise über den Film her. Dabei ganz vorn ist Robert Picardo, der seinen Charakter in wenigen aber effektiven Worten der Lächerlichkeit preisgibt. Das war für mich ein Novum in diesem Genre – man vergleiche mit dem Making-Of von Transmorphers. Auch die auf der Blu-ray vorhandenen Bloopers sind einen Blick wert. Der ein oder andere herzhafte Lacher wird da schon provoziert.
Mega Shark gegen Crocosaurus ist ein „lang erwartetes“ Sequel, das letztlich genau das liefert, was es soll. Ziel erreicht, würde ich mal sagen. Ach so...denjenigen, die sich wirklich für die Qualität der Blu-ray bei einem solchen Film interessieren, sei gesagt, dass, solange keins der beiden Monster zu sehen ist, das Bild eigentlich ordentlich ist. Ab und zu sieht es allerdings eher nach einer hochskalierten DVD aus bzw. bei Monsteraction halt nach einer normalen DVD.
7,6 von 10 Wiedersehen mit dem Fußgängerübergang aus der Megaspalte