Sonntag, 11. Dezember 2011

Prof. Sigmund Freud - 8 - Krankheit und Symptom (STIL)

Prof. Sigmund Freud - 8 - Krankheit und Symptom


Bei der Sanierung einer Strafvollzugsanstalt wird das alte Tagebuch eines der Insassen gefunden. In den Aufzeichnungen stehen detaillierte Ausführungen zu einer lange zurückliegenden Mordserie, die offenbar niemals aufgeklärt wurde. Karl nimmt mit Annas Unterstützung die Ermittlungen unter ehemaligen Strafgefangenen auf, während Sigmund versucht, dem Täter mithilfe der Aufzeichnungen auf die Spur zu kommen.

Das Tagebuch, welches so lange Zeit in seinem dunkeln Versteck verbachte und nie den Augen dritter zugedachte gewesen zu sein scheint, weckt durch die Morbidität seines Autor das Interesse des Professors und auch Karl Gruber selbst möchte mehr über diese Person herausfinden. Während sich Sigmund Freud in die nähere Analyse des Tagebuchtextes vertieft und dabei  in die unendliche Dunkelheit der menschlichen Seele oder viel mehr der Unmenschlichkeit eintaucht, gehen Anna und Karl auf diese Suche nach dem Mörder.
Hierbei treffen sie auf eine Reihe von Menschen, die einst als Insassen eben jenes dunklen Gefängnisses ihre Zeit fristen mussten und bisweilen jeder auf seine Art ein neues Leben begonnen hat. Vom erfolgreichen Parfümeur bis zur armen Seele im Drogenmilieu ist alles dabei. Doch wer wird es letztendlich gewesen sein, keine der befragten Personen macht sofort den Anschein wirklich diese Bestie gewesen zu sein.
Die Dramaturgie der Geschichte folgt in stetigem Wechsel den beiden Jägern zum einem dem Professor der sich auf psychologischer Ebene in die Seele des Menschen rein lesen muss der für all diese Taten verantwortlich gewesen ist. Auf der anderen Seite diejenigen denen der mögliche Mörder unbemerkt direkt gegenüberstand.
Aufgewühlt durch die sehr offenkundigen Ermittlungen reagiert der Mensch in einer Weise die erkennen lässt das er noch immer unter der Last seiner Taten leidet und sich selbst im Alltag nicht von diesem Schatten lösen konnte. Er bedroht Karl Gruber und seine Familie und provoziert dadurch Schlussendlich eine Spannende Gegenüberstellung bei der Anna Freud in ziemliche Gefahr gerät.
Die rätselhafte Komponente und der kriminologische Aufbau der Geschicht können den Hörer für die etwa sechzig Minuten Spielzeit sehr gut unterhalten, wird das Ganze ja wie bereits gewohnt mit den schönen geistigen Auseinandersetzungen des Professors durchzogen. Was für meinen subjektiven Geschmack, durch die etwas erhöhte Spannung zu kurz kam war die psychische Hintergründigkeit bzw. das Warum. Es ist nicht vollkommen klar, welche Art von Störung den Menschen dazu bewogen hat diese Dinge zu tun, hier hätte ich mir noch ein klein wenig mehr Erklärung gewünscht.
Eine weitere gute Folge dieser Serie und ein Beweis dafür, dass auch anspruchsvolle Materie sehr gut unterhalten kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Gerüchte um das Ende der Serie eben solche bleiben, denn ich kann als Blogger, der seit der ersten Folge dabei ist nur sagen, dass es sich hier um eine absolute Ausnahmeerscheinung der modernen Hörspiele handelt die es noch lange geben sollte.

7.8 von 10 dunkele Abgründe der Seele