Action Jackson (1988)
Jericho „Action“ Jackson (Carl Weathers) ist Polizist in Detroit und wurde vor einer Weile degradiert, weil er dem kriminellen Sohnemann des Autoherstellers Dellaplane (Craig T. Nelson) ans Leder wollte. Leider ist Dellaplane selbst auch kein so artiger Bürger. Er dreht so einige krumme Dinger, um sich langsam aber sicher eine Monopolstellung in Detroit aufzubauen. Action Jackson lässt sich so leicht aber nicht veräppeln – er hat schließlich auch einen Harvard-Abschluss in Jura. Als Dellaplane mitbekommt, dass Action ihm auf die Schliche kommt, ermordet er kurzerhand seine eigene Frau (Sharon Stone) und schiebt den Mord auf Action. Zusammen mit der Prostituierten/Sängerin Sydney Ash (Vanity) und gejagt von seinen Kollegen, taucht Jackson unter, um die Sache so schnell wie möglich wieder hinzubiegen...
Steile 80-iger Nummer, der Film. Was dem Stallone oder Schwarzenegger sein hölzernes Schauspielern, überbordende Action, Gewalt und dumme Einfälle sind, sind dem Weathers sein Charme, Action, vorhandene Selbstironie, teilweise noch dümmere Einfälle und ein verdammt fresher Oberlippenbart. Bei einer so attraktiven Behaarung ist es dann auch kein Wunder, dass sich Weathers weitere bekannte Gesichter angeschlossen haben, allen voran eben Craig T. Nelson und Sharon Stone. Wobei ich nicht ganz verstehe, warum Stone überhaupt große Erwähnung findet bzw. sogar sehr prominent auf den verschiedenen Covern zu sehen ist, denn letztlich zeigt sie nur ihre Brüste, führt ein paar Dialoge, wird erschossen und zeigt dann als Leiche nochmal ihre Brüste. Aber ihr Filmtod hat schon einen gewissen Unterhaltungswert, da sie von ihrem Mörder in den Rücken geschossen wird, während sie sich an ihn schmiegt. Er hat nach dem Schuss nicht mal Blutflecken auf seinem Hemd. Da hat der Fuchs wahrscheinlich eine ganze besondere Pistole mit einer ganz besonderen Patrone benutzt, die ganz genau weiß, wen sie töten muss und wie weit sie fliegen soll. Ein herrlicher Irrsinn. Bezüglich Irrsinn geht bei Action Jackson wirklich einiges, so dass man sich immer wieder fragt, ob man eine Komödie oder einfach einen ernstgemeinten Actionstreifen mit viel Dumm guckt. Die Übergänge hierbei sind teilweise sehr hart, so dass die Stimmung des Films von einer Sekunde zur andere kippt.
Das Bonbon des Films ist wohl der grandiose Showdown. Nachdem man sich die Funktionsweise langsam erschlossen hat, kann man recht schnell aus der Kombination Sportwagen + Villa + breite Treppe schließen, was später noch passieren wird - für mich ein cineastischer Hochgenuss.
Action Jackson summiert einiges aus den Achtzigern auf – runde Handgranaten und MGs fehlen allerdings. Auch wenn diese essentiellen Merkmale fehlen, kann man mit dem Film doch so einiges an Spaß haben, allein schon weil mit Carl Weathers ein wirklich sympathischer Hauptdarsteller gefunden wurde.
6,6 von 10 weniger erotische Bewegungen