Kreuzfahrer #1 - Das Gespenst mit den Silberaugen (Splitter)
Im Jahr 1225 ist der fünfte Kreuzzug in vollem Gange. Die Heere Gottes belagern gerade die ägyptische Hafenstadt Damiette, sie könnte das Tor in die arabische Welt für die Ritter des Papstes darstellen und wenn diese Tür erst einmal aufgestoßen ist, dann wird es auch nicht mehr viel Mühe kosten Jerusalem zu erobern. Doch obwohl der Sieg schon in greifbarer Nähe ist, scheitert dieser Kreuzzug völlig. Die Pest rafft nämlich unzählige Ritter dahin und so muss die Hafenstadt aufgegeben werden. Unter den Kriegern verbreitet sich aber das Gerücht das die Seuche keinen natürlichen Ursprung habe. Alles scheint derart unbegreiflich zu sein das der Papst schließlich eine Sonderkommission nach Ägypten schickt um diesen Vorfall zu untersuchen. Aber auch zwei Dekaden später ist nichts neues bekannt und eine neue Truppe inklusive eines zum Tod verurteilten Alchimisten macht sich daran das Geheimnis endlich zu lüften.
Auf den ersten Seiten war ich noch nicht wirklich begeistert vom Erzählstil von Izu & Alex Nikolavitch. Etwas zu verworren gehen die beiden darin vor von Ort zu Ort und in verschiedene Zeiten zu springen um Charaktere und deren Verbindungen vorzustellen. Im Verlauf der Geschichte stellen sich all diese Momente als wichtige Punkte für die Entwicklung der Charaktere heraus. Der Tiefpunkt ist allerdings die Diskussion zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Innozenz IV. die wurde, wie man im Anhang erfährt sogar schon um zwei Seiten gekürzt, stört den Lesefluss aber trotzdem ein wenig. Schade ist auch das trotz der vielen Versuche die Protagonisten recht leblos bleiben. Jetzt habe ich aber eigentlich mehr gemeckert als ich wollte, denn im Grunde wird die Geschichte gut erzählt und ich hänge mich mal wieder an Kleinigkeiten auf.
Für das Artwork war Zhang Xiaoyu zuständig, der wenn ich dem Making of glauben darf ein Mann ist und so auf keinen Fall mit dem chinesischen Nacktmodell identisch ist. Suchmaschinen finden leider aber nur das nackige Mädchen und so kann ich nichts weiter über den Zeichner sagen. Seine Zeichnungen sind aber schön und trotz des exotischen Namen kommt sofort das francobelgische Feeling auf. Mit Gewalt wird nicht gespart, was bei den Kreuzzügen auch nicht nötig ist und die Schauplätze und Kleider der Figuren wirken sehr real und passen zur Epoche. Der einzige Makel sind die Gesichter, deren Ausdrücke immer zu verbissen wirken und nur eine kleine Palette von Gefühlen repräsentieren können.
Im Anschluss an die knapp 140 Seiten gibt es, wie erwähnt noch ein Making of mit einigen Skizzen, Roughs und verworfenen Covern.
7,5 von 10 verdächtige Statuen