Dienstag, 1. März 2011

Dinocroc vs. Supergator (2010) [Sunfilm]


Es wurde wieder sehr hart gewissenschaftlert. Dabei rumgekommen ist zum einen eine Kreuzung aus einem Krokodil und einem nicht weiter spezifiziertem Dino (vermutlich Tyrannosaurus Rex, der geht ja immer gut), zum anderen der Supergator, dessen Haupteigenschaft seine Größe ist. So weit, so gut. Leider hält es die Firma, die eigentlich nur riesige Lebensmittel herstellen sollte und dafür sogar staatlich gefördert wird, nicht so genau mit den Sicherheitsvorkehrungen und die beiden können ausbrechen. Negativwerbung ist zwar auch Werbung, aber trotzdem denkt sich der Firmenchef (David Carradine), dass man den Ungetümen mit einem Heißhunger auf Menschen vielleicht ein wenig Einhalt gebieten sollte, bevor die Öffentlichkeit von den Experimenten Wind bekommt. Ein erster Versuch einer Söldnertruppe geht schief, es bleiben nicht mal Krümel über. Da muss dann doch der Spezialist gerufen werden, dieser marmorartige Raufbold wird es schon richten. Unterdessen haben jedoch schon ein tougher (aber auch kecker) Beamter einer frei erfundenen Behörde und ein alter Ranger inklusive blonder Rangertochter die Neuigkeiten durch den Dschungel schallen hören...


Besetzt mit Randnotizen Hollywoods bietet der Film die übliche TV-/Direct-to-DVD-Standardkost. Definiert wird er dadurch, dass dies einer der letzten Filme David Carradines vor seinem Dahinscheiden durch autoerotische Spielchen ist. Sicherlich hätte man ihm gewünscht, dass der letzte Auftritt in einer qualitativ hochwertigeren Produktion stattgefunden hätte, jedoch ist die Realität durchaus bezeichnend für seine Karriere, bestimmten doch Filme der trashigeren Sorte sein Schaffen. Wer allerdings eine große Rolle Carradines erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Er spielt nunmal nur den skrupellosen Firmenchef, der ab und an mal telefoniert und Böses anordnet. Mehr geben die Naturgesetze im Low-Budget-Universum für diese Rolle nicht her. Nichtsdestotrotz kann der Film Momente gelöster Heiterkeit heraufbeschwören, während er die schon tausend Mal gesehen Story abhandelt. So gab das Budget zwar das Geld für zwei Helikopter – im Gegensatz zu Titanic II – her, allerdings musste eine Handvoll Geröll computeranimiert werden. Find ich tofte.
Aber auch ein Dreierpack Bauern kann den Zuschauer für sich gewinnen, besteht es doch aus einem Oliver Hardy, einem gerupften Hühnchen und einem schrumpeligen Äffchen, die alle recht entgeistert auf die CGI-Überreste einer Kuh starren. Respekt vor den schauspielerischen Fähigkeiten dieser drei, sie schaffen wirklich den Eindruck, als seien sie ganz zufällig am Set aufgetaucht...äh...auf die Kuh gestoßen. Ebenso zufällig erscheint eine Szene, in der zwei Mädels zu einem Wasserfall tollen und ein Typ plötzlich aus dem Gebüsch hopst als hätte er da schon eine ganze Weile gelauert. Dass er dann auch noch seine Kamera mit Teleobjektiv zückt, lässt ihn in nicht minder unheimlichen Licht erscheinen.
Frech ist, dass - das muss ich einfach erwähnen - der gute Dinocroc die Synchronstimme des T-Rex aus Jurassic Park benutzt, zwar mit irgendeinem Filter bearbeitet, aber immer noch deutlich erkennbar.

Ich könnte jetzt noch so allerhand Hirnrissigkeiten aufzählen, aber möglicherweise will sich ja der ein oder andere das Werk noch anschauen. Da wäre es ja eine Schande, wenn schon alles bekannt wäre. Wir hatten in kleiner Runde auf jeden Fall Spaß, auch wenn der Film nicht ganz an das Trommelfeuer vom Sharktopus herankam.

6 von 10 Staub-Zucker-Gemische

P.S.: Ich beneide El Tofu trotzdem nicht, dass er den Film innerhalb kürzester Zeit zweimal gesehen hat. Hehe.
P.P.S.: Der Streifen erscheint erst am 10.03. in hiesigen Gefilden auf DVD.