Ein Mann sitzt seit 50 Jahren in seinem Kabuff und starrt zwei Steinhälften an. Nach all der Zeit kommt er auf die Idee, dass die Hälften ein Ganzes sind und drückt sie zusammen – sie passen. Es ist ein Schlüssel und er weiß auch sofort zu welchem Schloss. Mit seiner Kollegin reist er zu den Pyramiden nach Ägypten und kann dort ein mysteriöses Tor öffnen, aus dem ihnen eine tödliche Gestalt entgegenkommt. Um seiner Kollegin die Flucht zu ermöglichen, verwickelt er die „Sphinx“ in einen Kampf. Er lässt sein Leben, kann aber so gewährleisten, dass die Kollegin seinen Sohn, der mit seiner Tochter zurückgezogen als Geschichtslehrer lebt und mit dem Schaffen seines Vaters eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte, aufsucht und um Hilfe bittet. Gemeinsam wollen sie die Bestie in ihre Dimension zurückschicken. Im Zuge dessen müssen sie um die Welt reisen und verschiedenste Rätsel lösen...
Indiana Jones ohne Peitsche und Lara Croft ohne zielgruppengerechte Oberweite in einem Film, das ist doch mal eine super Idee. Die beiden haben dann auch noch etwas mit einer geheimen Geheimorganisation am Hut, die nicht nur historisch interessiert, sondern auch gerne mit den allerneuesten Gadgets rumexperimentiert. Wie z.B. mit einer Gravitationswaffe... die zehn Minuten später eine Polarisationswaffe ist. Da war man sich wohl nicht so ganz einig. Sowieso wirken viele „Rätsel“ bzw. „Ideen“ so, als wären sie aus Versehen entstanden, weil man gerade gar nicht mehr so richtig wusste, was man gerade dreht. So wird sich dann auch nicht damit begnügt, dass man in ägyptischer Mythologie rumfuhrwerkt, neeeee, kurzzeitig sollen alle Weltwunder abgeklappert werden. Die Reise dahin wird leider immer nur durch Archivaufnahmen eines kleinen Privatjets dargestellt. Wenn man schon einen Spar-Indy dabei hat, sollte man zumindest eine schlecht gezeichnete Landkarte nehmen und den Reiseverlauf mit rotem Edding aufmalen! Na ja, so kommt man dann mal im Irak an. Im Irak sieht es aus wie in einer Kiesgrube in Nordamerika eine halbe Stunde nach einem starken Regenschauer. Spätestens seit 2003 ist das ja jedem bekannt. Was mich irritiert hat, war, dass nahe Alexandria eine enorme Bewaldung mit Laubbäumen vorherrscht und dass es nahe der Sphinx-Statue auch eher nach einer Kiesgrube 3 Stunden nach einem starken Regenschauer aussieht. Aber ich habe sowieso abstruse Vorstellungen von fremden Ländern.
Das Gute an der Drehortwahl ist, dass wohl ein bisschen Knete für die Gestaltung der Sphinx über war. Der gefiederte Freund sieht gar nicht mal schlecht aus. Allerdings verwandelt er sich aus unerfindlichen Gründen bei jedem Angriff auf Menschen ebenfalls in einen. Da muss ich gestehen, habe ich nicht aufgepasst. Verstehe ich nicht. So ging es mir aber nach einer Viertelstunde und zog sich bis zum Abspann. Nur so zur Verdeutlichung, was ich meine. Danach höre ich auch auf, versprochen. Da ist also der Spar-Indy, dessen einzige körperliche Anstrengung in den letzten Jahren schätzungsweise ein ab und an widerspenstiger Stuhlgang war, und da ist die Spar-Lara, deren verdammter Job es ist, mit Knarren durch die Gegend zu jagen und dadurch recht gut im Training ist. Ach so, es ist ja der finale Kampf und außerdem ist die Spar-Lara ja auch die ehemalige Geliebte des Spar-Indy und beide haben noch Gefühle füreinander und außerdem ist sie 'ne Frau und deswegen muss Spar-Indy Spar-Lara und seine Tochter (der er zuvor noch seinen Schwengel gezeigt hat... das will ich aber nicht weiter erläutern) kurz vorm emotionalen Kollaps zurücklassen und einen auf Held machen. Und und und multifunktionale PSP, grimmiger kahler Bösewicht, den Papa wiedertreffen und und und...
Der Film hat bei mir sehr starke Kopfschmerzen ausgelöst. Kein Spaß, mir ging's danach echt nicht gut (eine Runde Mitleid wäre jetzt schön!). Es kann sein, dass *swoosh* *whisper* Eisbeben da seinen Teil zu beigetragen hat, aber so lädiert war ich noch nicht mal nach einem Tag HdR Extended.
Auch dieser Film kommt genauso wie „Der Wächter des Hades“ und „Der Sieg des Odysseus“ am 6. Oktober in der großen Abenteuer Box bei Sunfilm erneut heraus.
1,87 Patronenflugbahn berechnende Töchter
