In Moskau wird der russische Vertreter von Batman Inc. von einer mysteriösen Gestalt gefangen genommen.Schnitt auf Gotham. Bruce Wayne weckt seinen Sohn Damian, um mit ihm seine nächtliche Patrouille ein wenig früher zu beginnen. Zusammen besuchen sie die Gasse in der Bruces Eltern erschossen wurden und Bruce erzählt seinem Sohn, dass er von nun an nicht mehr an ihrem Todestag herkommen wird, da er lieber ihr Leben feiern und in Erinnerung halten will, als ihr Sterben. Kurz darauf geraten sie auch schon in einen Einsatz.
Dass es schwer werden würde Batman & Robin nach dem vorangegangenen Run weiterzuführen, beziehungsweise einer neuen Leserschaft zugänglich zu machen, war von Anfang an klar. Allerdings waren schon viele Voraussetzungen geschaffen worden, die aus Batman & Robin eine durchaus interessante Serie machen könnten.
Das gelingt leider nur bedingt. Doch zuerst zum Positiven.
Bruces Entscheidung nicht mehr dem Todestag seiner Eltern, sondern von nun an ihrem Hochzeitstag mehr Würdigung zukommen zu lassen, kommt einer enormen Weiterentwicklung gleich. Er ist nicht mehr fokussiert auf ihren Tod und somit unterschwellig auf Rache aus, sondern zelebriert nun ihr Leben und schützt somit das, was sie in Gotham geschaffen haben. Er wird damit vom Rächer zum Beschützer. Inwiefern sich das nun auf die Stories auswirken wird, bleibt allerdings abzuwarten. Ich jedenfalls finde, dass es den Charakter (zumindest in dieser Serie) in einem ganz anderen Licht dastehen lässt.
Batmans neuer (?) Gegenspieler taucht nur zu Beginn und auf der allerletzten Seite auf und durch sein mysteriöses Auftreten wird jede Menge Spannung erzeugt und ich kann es jetzt kaum erwarten zu erfahren, wer sich hinter seiner Maske verbirgt.
Zum Negativen.Was mich in diesem Heft enorm gestört hat war Damian und sein Zusammenspiel mit Bruce. Damian hört nicht auf Bruce, verweigert Befehle und generell herrscht keine großes Vertrauen zwischen den beiden. Es ist fast so, als würde man wieder die ersten Ausgaben von Grant Morrisons Run lesen, nur dass eben Dick wieder gegen Bruce eingetauscht wurde. Es war so interessant und schön zu sehen, wie Damian und Dick lernen, einander zu vertrauen und sich wert zu schätzen und ich werde das Gefühl nicht los, dass man hier einfach nochmal versucht das Gleiche zu machen. Ich finde, dass hier mit Damians Charakter vollkommen falsch umgegangen wird. Klar, hat er sich an Dick gewöhnt und nicht an Bruce und das zwischen den beiden zu Reibereien kommt ist ebenso klar. Das Ausmaß allerdings, das diese Reibereien annimmt ist so gewaltig und lässt den Leser daran zweifeln, dass Damian überhaupt auch nur irgendetwas gelernt hat. In meinen Augen degradiert man seinen Charakter somit und spricht ihm beinahe jegliche Fähigkeit zur Weiterentwicklung ab. Auch ist Damian noch um einiges rücksichtsloser und markiert viel stärker den harten Mann (Jungen), als er es vorher je getan hat. Das wirkt zuweilen einfach nur lächerlich. Mir ist zwar auch klar, dass es sich ja um eine Erstausgabe handelt und auch neue Leser ansprechen soll, die Damians Entwicklung nicht mitbekommen haben, aber Peter J. Tomasi übertreibt es in meinen Augen einfach. Das es zu Konflikten kommt ist in Anbetracht der Charaktere und ihrer Geschichten vollkommen klar, aber man muss ja nicht gleich mit dem Holzhammer vorgehen.
Als neuer Leser hat man es meiner Meinung nach sowieso ein wenig schwer, da man die vielen Querverweise auf Batman & Robin und Batman Inc. unter Umständen gar nicht versteht.
Das Artwork ist übrigens sehr gelungen und erzeugt eine sehr schöne Atmosphäre.
Insgesamt ist das Heft schon okay, aber für mich fühlt es sich bislang nicht nach einer würdigen Fortführung der Reihe an. Ich bin allerdings sehr gespannt, wie es mit dem neuen Gegenspieler weiter geht und werd die Serie daher noch etwas im Auge behalten.