Mittwoch, 28. September 2011

Putney Swope (1969)

Putney Swope (1969)

Nach dem der Chef einer amerikanischen Werbefirma bei einem Meeting verstirbt muss ein neuer Firmenchef demokratisch gewählt werden. Dabei kommt es dazu das Putney Swope der einzige Schwarze der Führungsriege zum neuen Chef gewählt wird, da alle ihn gewählt haben, denn mal ehrlich: wer würde schon einen Afroamerikaner zum Chef wählen. Putney beginnt seine Herrschaft damit alle Weißen zu feuern (außer einem der dafür aber auch schlechter als alle anderen bezahlt wird) und Werbespots zu drehen wie niemand sie vorher gesehen hat. Das geht sogar soweit das die Bürger irgendwann vergessen zu kaufen da sie keinen der Werbespot verpassen wollen. Aber Putney hat noch ethische Grenzen, er würde niemals Werbung für Waffen, Alkohol und die Tabakindustrie machen.

69 erschuf Robert Downey Sr. (a prince) einen Film der mich auch heute noch durch seine Radikalität überraschen kann. Nicht nur im Kontext zu der Zeit in der er entstanden ist sondern auch aus heutiger Sicht macht er einige Dinge die selbst heute noch viele Menschen sehr aufbringen würde. Es ist eine dunkle Satire ohne Respekt oder wirkliche Moral, außer vielleicht das Macht kaputt macht. Ansonsten zeigt sich das ein durchweg ethisches verhalten in einer Welt die von Geld regiert nicht möglich ist, egal wie gut die Intentionen sind. Natürlich wird auch Werbung für den Klassenkampf gemacht und sich über festgefahrene Strukturen und die amerikanische Bigotterie angeprangert.
Aber auch davon abgesehen ist Putney Swope einfach ein unglaublich witziger Film. Selbst das der Film über weite Strecken nur amateurhaft und improvisiert wirkt fällt nicht negativ auf und passt total ins Gesamtbild. Oft hat man auch einfach das Gefühl man schaut eine total verworrene Sketchshow. Ich würde dem Film auch eine von mir gerade erfundene Krankheit attestieren: Gag Tourette! Ernsthaft, immer wieder kommt nur eine Unsinnigkeit an die nächste gereiht und man weiß einfach nicht was vor sich geht sondern nur das es irgendwie lustig ist und am Ende passt es doch alles zusammen. Mittendrin wird’s immer wieder artsy mit kleineren psychedelischen Einschüben aber auch das passt am Ende irgendwie in den Film.

Mir ist bewusst das ich den Film mit diesem Text nicht annähernd gerecht werde aber eigentlich wollte ich nur Ausdrücken das ich diesen Film politisch sehr wichtig und scheiße lustig finde. Außerdem will ich ihn einfach weiterempfehlen da ich nicht glaube das der Film in Deutschland vielen bekannt ist was wirklich Schade ist. Wer das was ich geschildert habe interessant findet sollte sich unbedingt auf die Suche nach Putney Swop machen. Und wer Interesse an Blaxploitation mit Anspruch hat kommt an diesem Film einfach nicht vorbei.

9 von 10 Gesichtscremes mit lustigen Namen