An einem See wird ein Mann samt Enkel und Hund von Monstern angegriffen und gefressen. Die Monster machen sich daraufhin daran, die angrenzende Kleinstadt anzugreifen. Die „Super Human Advanced Defense Executive“, kurz S.H.A.D.E., schickt mit Frankenstein ihren besten Agenten, um den Monstern Einhalt zu gebieten. Dieser ist zunächst nicht besonders begeistert, aber als er erfährt, dass seine Frau, die zuerst ausgesandt wurde, die Lage zu entspannen, verschwunden ist, macht er sich zähneknirschend auf den Weg.
Jeff Lemire hatte mich mit seiner ersten Animal Man Ausgabe absolut begeistern können. Mit seiner zweiten Serie im DC Reboot „Frankenstein - Agent of S.H.A.D.E.“ ist es ihm leider nicht gelungen meinen Erwartungen gerecht zu werden.
Nicht, dass „Frankenstein...“ ein schlechter Comic wäre, ganz und gar nicht. Die Story ist innovativ und strotzt an allen Ecken und Enden vor interessanten Einfällen. Manchmal wird es mir aber zu irre und wirkt dann ein wenig aufgesetzt, so als wolle Lemire beweisen, wie irre seine Geschichten sein können. Frankensteins „Vater“, der alle paar Jahrzehnte mal nen neuen Körper braucht und nun wie Hit Girl aussieht, war zum Beispiel so eine Sache, bei der ich mir dachte „Joa, ganz lustig, aber sonst?“ Ich hatte stellenweise leider ein wenig das Gefühl, dass der Comic es einfach zu sehr versucht.
Frankensteins Team hingegen fand ich da schon etwas cooler. Dieses Rekrutiert sich nämlich aus den klassischen Universal Filmmonster Figuren, wie dem Wolfman, Dracula, der Mumie und der Creature of the Black Lagoon, alle natürlich modernisiert und aufgepeppt. Klar ist das jetzt nicht der innovativste Augenblick des Comics, aber mir hats gefallen und ist ne kleine Verbeugung vor den klassischen Filmmonstern.
Auch sehr schön, war der Auftritt von Ray Palmer.
Das Artwork geht absolut in Ordnung und unterstreicht den Stil der Story perfekt.
Ich kann verstehen, wenn Leute dieses Heft total abfeiern werden, ich hingegen fands eher nur okay, als wirklich gut. Bislang ist mir das Heft auch noch ne Antwort auf die Frage, warum ich lieber das, anstatt B.P.R.D. lesen soll, schuldig geblieben. Wobei ich mir natürlich selbst die Fragen stellen könnte: Warum eigentlich „anstatt“ und nicht „auch“?
Das die Vergleiche zwischen beiden Serien kommen würden, müsste den Machern klar gewesen sein, trotzdem schaffen sie es nicht hier sich weit genug von B.P.R.D. zu emanzipieren und so werden die Vergleiche wohl noch eine Weile weitergehen, bis Frankenstein seine komplett eigene Stimme bekommen hat.
6 von 10 literarische Anspielungen