Donnerstag, 29. September 2011

Aquaman #1 (DC)

Aquaman #1 (DC)

In Boston wird ein Geldtransporter von Gangstern gekapert und die Polizei schafft es nicht die Verbrecher aufzuhalten. Zum Glück ist Aquaman in der Nähe und spießt den Geldtransport mit seinem Dreizack auf. Doch kurz darauf muss der atlantische König feststellen das niemand ihm wirklich dankbar ist. Alles was die Polizisten tun ist sich über ihn lustig zu machen. Das muss er sich nicht bieten lassen also geht er weiter seinen weg. Da er hungrig ist macht er halt in einem Fischrestaurant. Zuerst sind die Menschen peinlich berührt da sie angst haben Aquaman könnte sauer sein weil sie seine Freunde verspeisen. Und schon kurz nachdem er sich gesetzt hat kommt schon ein nerviger Blogger (hehe) und fragt ihn dumme Fragen. Aquaman muss ihm erklären das er nicht mit den Fischen redet sondern sie kontrollieren kann und auch andere Missverständnisse über seine Person versucht er aufzuklären. Als der Blogger ihn dann auch noch auf die Aquaman Parodien anspricht und ihn fragt wie es ist der unnötigste Superheld zu sein reicht es ihm und er geht zurück ins Meer. Dort spricht er mit Mera über seine Vergangenheit und es deutet sich eine große Gefahr für die Oberflächen Bewohner an. Wird Aquaman dann noch für sie da sein?

Der Reboot soll dazu dienen neuen Lesern das DC Universum näher zu bringen. Den Einstieg erleichtern und Raum für neue Abenteuer schaffen. Bisher haben viele Hefte in diesen punkten versagt. Oft hat man das Gefühl mitten in einen Arc reinzuplatzen oder nur die Hälfte zu wissen, selbst wenn man schon länger Comics liest kommt man nicht immer mit. Geoff Johns hat aber verstanden was er tun muss. Es ist ja einfach so das jeder Charakter anders angefasst werden muss. Beim Superman Reboot muss man nicht erklären wie Superman auf die Erde gekommen ist, das weiß eh jeder. Das weiß sogar mein Opa und mein Opa hat nur bei den G.I.s aus der Ferne zum Ende das zweiten Weltkriegs einen Superman Comic gesehen. Genauso muss man niemandem erklären was mit den Eltern von Bruce Wayne passiert ist. Andererseits müsste man erklären was es mit dem Hawkman Fluch auf sich hat, warum er nicht mehr der Held sein will der seine große Liebe seit hunderten von Jahren verliert. Da versagt zum Beispiel Savage Hawkman völlig. Der neue Leser weiß einfach nicht warum er nicht mehr Hawkman sein möchte. Wenn man also Aquaman interessant machen möchte für neue Leser, dann muss man nicht erklären wer er ist, denn das weiß auch jeder. Bei Aquaman muss man Missverständnisse beseitigen. Denn so gut wie alle Menschen die nichts mit Comic am Hut haben, kennen Aquaman nur aus der Super Friends Cartoon Serie und nur wenige werden ihn von Smallville und seinem eigenen Pilotfilm kennen. Jedenfalls ist es so das Aquaman einen bescheuerten Ruf hat. Er wird bei Family Guy und vielen anderen Comedy Serien verarscht und das alles wegen den Super Friends Cartoons. Kein Wunder denn damals wurde er wirklich als vollkommen nutzlos dargestellt. Alles was er konnte war mit Fischen reden und Jet Ski fahren. Mit seiner Comicidentität hatte das aber auch schon damals nichts zu tun.

Die Aufgabe der neuen Aquaman Reihe ist also nicht den Charakter vorzustellen, sondern ihn so zu zeigen wie er ist und die Missverständnisse zu beseitigen. Geoff Johns zeigt daher wie stark Aquaman ist. Nur mit seinem Dreizack hält er einen Transporter auf und auch das die Gangster auf ihn schießen stört ihn überhaupt nicht. Er bekommt dabei nur eine Schramme ab. Und genau so muss er dargestellt werden. Verdammt, er ist der Herrscher über das Wasser. Ihm gehören über 70% des Planeten. Damit ist er der mächtigste Herrscher der Erde. Und trotzdem ist man ihm nicht mal dankbar das er den Menschen geholfen hat. In der Ferne deutet sich eine neue Bedrohung aus dem Wasser an. Die Frage die sich jetzt stellt ist: Wird Aquaman den Menschen helfen? Werden sie ihn dann endlich als Helden akzeptieren, oder ihm auch noch die Schuld daran geben da das böse aus dem Meer kommt? Spannend ist das allemal. Außerdem muss man auch noch positiv erwähnen das auch Aquamans Gefühlswelt und seine Vergangenheit erklärt wird und auch Mera wird vorgestellt.

Ivan Reis‘ Zeichnungen sind mal wieder sehr hübsch und detailliert. Die Panel sind sehr klar und leichtverständlich angeordnet, was für neue Leser auch sicherlich ein wichtiges Kriterium ist. Meine einzige Beschwerde ist das neue Design der Charaktere. Der V-Auschnitt den jetzt jeder Held hat sieht schlimm aus, außerdem mag ich den alten, bärtigen, Aquaman richtig gerne und der neue hat einfach keine Ausstrahlung und auch Mera gefällt mir in älter besser. Ich finde es einfach öde das alle im DC Universum V-Auschnitte tragen, perfekt rasiert sind und nie älter als 30 Jahre sein dürfen.

Eine sehr gelungene erste Ausgabe die den Helden gut dastehen lässt und alles erklärt was wichtig ist. Geoff Johns versteht was von seiner Arbeit und das merkt man. Dazu noch exzellente Zeichnungen von Ivan Reis und fertig ist ein Heft das sowohl neuen als auch alten Lesern gefallen wird.

8,1 von 10 Piratenschätze