Caligula #2: Das Herz von Rom (Panini)
Dieser Sammelband enthält die gesamte Miniserie Caligula: Heart of Rome #1-#6.
Caligula wurde durch die Hände von Aquilinus und Junius getötet. Vorher hat er aber schon mit seiner Machtsucht Rom ziemlich in den Abgrund geritten. Doch auch noch nach seinem Tod geht Caligulas Dämon durch die Straßen der Stadt. Aber nicht nur der verstümmelnde Dämon macht Laurentius Aquilonus und den anderen Römern Sorgen, denn vor seiner Ermordung hat Caligula noch seine Schwester Agrippina geschwängert. Daraus geht der kleine Nero hervor. Damit er aber zum rechtmäßigen Herrscher von Rom werden kann muss die Wache den Dämon töten.
David Lapham setzt genau da an wo er letztes Jahr mit Caligula aufgehört hat. Lange lässt er sich nicht bitten und schon auf den ersten Seiten seiner zweiten römischen Miniserie wird klar, dass er hier noch mal einen draufsetzen möchte. Heißt es wird noch härter, blutiger, grotesker und widerlicher. Caligulas Geist haut ordentlich auf die Kacke und lässt keine Art der Verstümmelung oder absurder Bestrafung aus. Wieder mal schafft Lapham es mit Brutalität zu überraschen, obwohl man meist denkt das es da keine wirkliche Steigerung mehr gibt. Trotzdem oder gerade deshalb ist ihm hoch anzurechnen das die Handlung weiterhin im Vordergrund steht. Das zeigen des abscheulichen Treibens steht nie im Vordergrund oder verkommt zum Selbstzweck.
Im Verlauf der Geschichte erleben wir immer mehr von den Taten des kleinen Nero, in dessen Ohr der finstere Dämon Belial haust. Am heftigsten erscheint wohl das Verhältnis zwischen ihm und seiner Mutter, dass einige male heftig werden kann. Nach den ersten paar Kapiteln hat man sich an die härte der Geschichte ein wenig gewöhnt, man kann auch von Abstupfung sprechen. Ist allerdings nicht unbedingt was schlechtes, denn dadurch wird es einfacher das Geschehen neben den Gräueltaten zu beachten. Denn neben den so hartem Horrorteil, ist es dann sehr viel einfacher dem eigentlich wirklich gruseligen und gut geschriebenen Plot zu folgen.
Zum Leben erweckt werden Laphams Gedanken wie auch schon beim Vorgänger von German Nobile. Sein Artwork ist noch düsterer, die Farben gedeckter und überhaupt alles kaputt. Auffällig ist, dass Nobile einige Panel sehr genau aus dem Film übernommen hat. Er hat sich also durch die Verfilmung auch dieses mal inspirieren lassen und bestimmte Schockeffekte nachgeahmt, aber auch ganz neue selbst kreiert. Das Ergebnis verbreitet eine sehr bedrohliche Stimmung. Verschnaufpausen gibt es hier keine, soll es wohl auch nicht.
Wer harte, aber auch nicht Anspruchslose Comickost sucht, kann gerne zugreifen. Leute mit schwachen Magen könnten aber erneut große Probleme bekommen. Auch die zweite Miniserie haben Panini unzensiert zu uns herüber gebracht, was durchaus mutig ist und der Vielfalt der deutschen Comicreleases sicherlich gut tut. Volljährige Comicfans, am besten mit einem dickeren Fell ausgestattet, würde ich ermutigen mal Probe zu lesen.
7,5 von 10 Hände, wo keine hingehören