Django meets Sartana (1970)
Der kleine Wüstenort Black City wird seit einiger Zeit durch Bud Willer (Dino Strano) und seine Gang voller Ganoven terrorisiert. Der neue Sheriff Jack Ronson (Fabio Testi) möchte die Stadt retten und er hat auch ein gutes Herz, jedoch scheint er nicht in der Lage zu sein den Ort zu retten. Zum Glück steht ihm bald der einzelgängerische Django (Jack Betts) zur Seite, der ihm dabei helfen wird Recht und Ordnung wieder herzustellen.
“Quel maledetto giorno d'inverno... Django e Sartana all'ultimo sangue” ist im Grunde einer von hunderten Spaghettiwestern, nur um direkten Vergleich zu seinen Genrekollegen ist der Film doch ziemlich lahm, brav und Action arm. Die 90 Minuten wurden einfach nicht anständig mit Inhalt gefüllt. Fast durchgängig passiert so gut wie gar nichts. Ronson ist mies gelaunt und wirkt durchgängig deprimiert. Das erste mal tut er etwas nach circa 45 Minuten. Und zwar schlägt er eine junge Frau ins Gesicht. Kurz nachdem sie vergewaltigt wurde. Unser Held meine Damen und Herren! Wenn ihr also die Inhaltsangabe gelesen habt, müsst ihr nur noch die letzten Fünf Minuten sehen in denen der Showdown stattfindet. Der Rest ist durchgängiger Leerlauf. Zum Glück ist noch Django mit von der Partie und bringt wenigstens etwas Charisma auf den Bildschirm.
Aber nicht nur die große Langeweile setzt dem Film zu, sondern auch die ganze Machart. Es hat schon einen Grund warum Demofilo Fidani (Tote werfen keine Schatten) auch als Ed Wood des Italo-Western bekannt ist. Denn ähnlich wie die wackelnden Grabsteine bei Wood, wackelt hier sogar die ganze Stadt. Wer Mel Brooks “Blazing Saddles” gesehen hat, wird sich an die billige Requisiten Stadt erinnern. Und genauso wie in der Komödie, besteht auch hier die Stadt fast komplett nur aus Häuserfronten. Man sieht sofort das die Stadt vollkommen zweidimensional ist. Fenster sind oft nur aufgemalt, die Wände wackeln bei jedem Windhauch und in den Setaufnahmen erkennt man oftmals, dass die Holzwände sogar nur angemalte Pappe oder Motivtapeten sind. Außerdem werden selbst die mexikanischen Charaktere von sehr mitteleuropäisch aussehenden Darstellern gespielt. Man hat sich wirklich zu keinem Zeitpunkt auch nur etwas Mühe gegeben. Toll ist auch, wie es während der Dreharbeiten wohl geregnet hat und aus der Wüste eine große Schlammpfütze wird in den beiden letzten dritteln. Stattdessen bekommen wir einen blutleeren und eiligst hin gerotzten Western ohne Seele oder Spannung.
2,4 von 10 sehr fleißige Spinnen