Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #47 - Fantastic Four - Das Ende (Hachette)
Dieser Band der Hachette Sammlung enthält die gesamte Miniserie Fantastic Four: The End #1-#6.
Viele, viele Jahre in der Zukunft sind die fantastischen Vier kein Team mehr, aber immer noch am Leben. Durch das Methusalemprojekt von Reed Richards, welches Menschen beinahe unsterblich werden lies auch kein Wunder. Dank der vielen verfügbaren Zeit, war Reed auch in der Lage dazu mit all seinen bahnbrechenden Erfindungen unser gesamtes Sonnensystem zu kolonisieren. Dank einiger Schutzschilde ist unsere Galaxie von fremden Gefahren abgeschirmt und auch auf der Erde gibt es so gut wie kein Verbrechen mehr. Der Weg dorthin war allerdings sehr beschwerlich und teurer als erhofft. Bei den Mutantenkriegen wurden alle X-Men getötet und im darauffolgenden finalen Gefecht gegen Doom starben Franklin und Valeria.
Seitdem hat die FV Familie nur noch wenig miteinander zu tun. Ben lebt mit Frau und Kindern auf dem Mars, den Alicia fleißig terraformt, Reed kontrolliert seine Utopie aus dem Erdorbit heraus, Sue ist zur Archäologin geworden und Johnny ist Mitglied der Avengers geworden. Seit Jahren haben sie nichts mehr gemeinsam gemacht und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse. Sue entdeckt eine dunkle Wahrheit unter der Erde, in der nähe des Pluto kommt es zu terroristischen Anschlägen und mehrere Außerirdische Bedrohungen melden sich auf kryptische Weise zur selben Zeit zu Wort. Nicht nur ein Fall für die Rächer, sondern auch Anlass genug dazu die Fantastischen Vier wieder zu vereinen.
Es Begann 2002 mit “Hulk: The End”, dem ersten One-Shot einer Serie von One-Shots und Miniserien die den jeweiligen Marvel Charakteren ein definitives Ende verpassen sollten, das dann irgendwann in der Zukunft eintreten wird. Weiter ging es mit She-Hulk, dem Punisher, den X-Men und schließlich sogar dem ganzen Marvel Universum. Den Abschluss dieser Serie bildete Fantastic Four - Das Ende. Darin galt es das letzte überaus epische Weltraumabenteuer der Fantastic Four mitzuerleben. Mole Man kehrt zurück und auch Galactus hat einen wichtigen Auftritt. Skrull, Kree, Inhumans und andere Alienrassen machen ebenfalls ärger und sogar der alte Doktor Strange könnte eine Gefahr werden. Alan Davis (Marvel Tales) hat dabei einige nette Ideen. Zwischen Reed und Strange entstehen interessante Grabenkämpfe zwischen Wissenschaft und Glauben, worin letztlich eine ganz nette Botschaft steckt. Ebenso gefällt mir das der Tod von Franklin und Valeria nicht unnötig ausgeschlachtet wird, sondern eher im Hintergrund so gut wie alles in Bewegung gesetzt haben Eine unaufgeregte und so nur selten gesehene Herangehensweise. Auch andere eher beiläufige Momente mit großer Bedeutung, wie zum Beispiel nebensächliche Berührungen zwischen Sue und Namor tragen zum allgemein guten Eindruck bei. Der große Plot ist aber auch nicht schlecht, hat in der zweiten Hälfte aber ein paar längen. Allerdings ist deren Ursache aber nicht eine zu langweilige herangehensweise, sondern dem im Finale zu überladenen Plot geschuldet. Einige Kleinigkeiten und nicht essentielle Charaktere hätte man vielleicht raus streichen können um die Handlung insgesamt zu entschlacken und sich mehr auf den Kern zu konzentrieren. Langzeit FF Leser werden sich dafür aber umso mehr freuen und vieles entdecken können. Naja und die Methusalem Sache ist auch nur dazu da um zu erklären warum wir soweit in der Zukunft sein können, was wiederum zu peinlichen Momenten mit den Kindern der ehemaligen Helden führt.
Nicht nur die Handlung, sondern auch die Zeichnungen stammen von Davis. Zuerst einmal fallen da natürlich die gealterten und leicht veränderten Designs der Charaktere auf. Bei manchen (Reed, Sue) sieht das auch ziemlich gut aus, bei anderen (Doom, Johnny) funktioniert es nicht ganz so gut. Insgesamt würde etwas mehr vom Geist des guten Jack Kirby der Sache sicherlich gut getan. Darüber hinaus empfinde ich die meisten Seiten zu voll gepackt und den einzelnen Panels fehlt oftmals der Raum um richtig wirken zu können, was bei der eigentlich cool ausschauenden Action ein bisschen schon schade sein kann. Dafür ist die Kolorierung durch John Kalisz ziemlich gut geworden. Manchmal also ein wenig durchwachsenes Artwork, das dafür aber auch einige sehr starke Panels vorzuweisen hat, genauso wie einige richtig coole Splash Pages.
Dieser Sammelband kommt mit einem Vorwort und einem umfangreichen Bonusteil. Darin findet ihr eine Covergalerie, eine extra Galerie mit Covern von Alan Davis, eine Vorstellung der wichtigsten FF Widersacher, sowie Infos zu Davis und der Entstehung dieser Miniserie. Gutes Bonusmaterial, gute Veröffentlichung und eine ziemlich gute Miniserie.
7 von 10 heiße Bäder