Gargoyles: The Goliath Chronicles (1996–1997)
Die Gargoyles haben es satt sich zu verstecken. Und so beschließt Goliath (Keith David) sich dazu offiziell mit der Polizei zusammen zu arbeiten. Allerdings geht der Schritt in die Öffentlichkeit gehörig schief. Ein rassistischer Politiker versucht nämlich gerade in New York an die Macht zu kommen. Dafür hat er Babys entführen lassen und diese Fälle von Babynapping den Wasserspeiern in die Schuhe geschoben. Zwar vertraut Goliath auf die Justiz der Menschen, hat aber nur wenig Chancen auf einen Freispruch. Kurzzeitig gelingt es den Goyles zwar sich mit den Menschen zu arrangieren, doch zu unseren Beschützern lässt man sie nicht werden.
Einzig die guten Charakterdesigns und die immer noch unschlagbaren Synchronsprecher sind geblieben. Alles andere ist in der 13-teiligen dritten Staffel nicht geblieben, die oftmals auch als Nachfolgeserie “Gargoyles: The Goliath Chronicles“ betitelt wird. Produzent und Writer Greg Weisman hat hier nur die erste Episode Geschrieben. Danach hat Disney seinen Vertrag nicht weiter verlängert und das Projekt vollkommen in den Sand gesetzt.
Dabei hatte Weisman noch große Pläne. Er schrieb nebenher noch Comics die bei Marvel und im Disney Magazin erschienen sind. Bei uns kam einer davon in der Micky Mouse und weitere im Limit. Aber er hatte noch mehr vor. Er wollte die Geschichte in der dritten Staffel konsequent weiterführen und gleichzeitig Spin-Offs kreieren, die dass Universum vergrößern sollten. So sollten in “Bad Guys” die Bösewichte eine einige Miniserie bekommen; in “Pendragon” sollte es darum gehen wie König Artus und sein Gargoyle Greif auf die Suche nach Merlin und in den Kampf gegen die Illuminati gehen; “Timedancer” würde vom Zeit reisenden Brooklyn handeln, der während seiner 40-jährigen Zeitreise in der Vergangenheit Demona und Xanatos bekannt macht und eine Familie gründet; “Dark Ages” beschafft sich mit dem alten Wyvern Clan; “Gargoyles 2198” spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschen und die Gargoyles von einer Alienrasse unterjocht wird; “The New Olympians” zeigt den Alltag der Neu Olympier; “Team Atlantis” handelt von den Atlantern.
Dazu kam es leider nie. Stattdessen konnte Weisman die zweite Staffel in Comicform bei Slave Labor Graphics fortführen. Die Handlung setzte direkt nach der ersten Episode der dritten Staffel an und ignoriert die übrigen Geschichten der letzten Staffel. Erschienen sind aber nur 8 Ausgaben bis die Reihe eingestellt wurde. Weiter ging es im Trade Format noch bis zu Ausgabe 12. Außerdem wurde die Bad Guys Miniserie als Comic realisiert. Auch für Gargoyles 2198 gab es nähere Planungen, denn CBS wollte die Serie gerne umsetzen, als ABC den Sender aber schluckte hatte das sich auch erledigt. Es wäre also noch so viel drin gewesen…
…stattdessen machen die neuen Kreativen in der dritten Staffel all dass, was vorher verpönt war. Ganz besonders negativ fällt die fehlende Kontinuität auf und auch die Charakterentwicklung aller Figuren wurde vollkommen auf Eis gelegt. Ebenso hat manisch visuell sehr verschlechtert. Ein großes Ärgernis sind hierbei gerade die holzigen Animationen und ein ständiges Recycling alter Szenen und Zusammenschnitte von alten Folgen. Der etwas grimmigere Ton des Ganzen und im speziellen die inneren Monologe Goliaths sind ein recht plumper versuch noch etwas mehr vom Batman Kuchen abzubekommen. Schade drum, aber die ersten beiden Staffeln kann man trotzdem positiv in Erinnerung behalten und wenigstens macht die dritte Staffel nichts kaputt.
6 von 10 Steinmetze