Samstag, 15. Februar 2014

Frankenstein - Experiment in Terror (2010) [Savoy Film]

Frankenstein - Experiment in Terror (2010) [Savoy Film]

Elizabeth Barnes (Tiffany Shepis) berichtet der Polizei von einem schrecklichen Erlebnis. Sie ist die Einzige Überlebende eines Teams von hochbegabten Ärzten und Wissenschaftlern, die illegale Forschungen betrieben haben. Um die Forschung im Stammzellenbereich voran zutreiben züchten sie selbst Embryos heran um mit deren Stammzellen Schandluder zu treiben. Zuerst ist sie noch Feuer und Flamme für das Projekt, als sie aber erfährt wie diese Zellen gewonnen werden, versucht sie sich von dem Projekt zu entfernen. Man lässt sie allerdings nicht gehen und so arbeitetet sie weiter an einem Versuch mit regenerativen Zellen. Dadurch beleben sie einen verstorbenen Mann wieder, der danach ein völlig neues Leben beginnt. Zuerst ist er auf dem Stand eines Kleinkindes, doch er lernt schnell. Bald wird er aber zur unkontrollierbaren Gefahr für die Wissenschaftler…

Wenn ein Film schon damit beginnt uns über die Prometheus Sage aufzuklären, der Autor aber nicht weiß, dass Prometheus ein Titan war und nicht wie behauptet ein Gott, fällt es schwer das Folgende noch für voll zu nehmen. “Frankenstein Syndrome”, so der Originaltitel des Films, nimmt sich Mary Shelleys Roman zur Vorlage und passt ihn an unsere Zeit an. Stammzellenforschung ist da natürlich ein gefundenes Fressen. Wodurch der ganze Streifen allerdings auch eine ziemlich konservative Botschaft bekommt. Jedenfalls wenn man in so einen Film eine Bedeutung hineininterpretieren möchte, was ich eigentlich ziemlich gerne mache. Beabsichtigt war das aber wohl kaum.

Auch wenn man denken möchte, da wäre mehr, glaube ich nicht, dass der Film mehr tun soll als billig zu schocken. Zur modernen Interpretation des Frankenstein Themas gesellt sich eine gehörige Portion “Re-Animator”, aber ohne Humor. Das Ergebnis dieser Mischung ist ein recht durchwachsener Film, der dafür einige nette Ansätze verfolgt. Zuerst ist da die Handschrift des Regisseurs Sean Tretta (Death of a Ghost Hunter). Tratta hat mittlerweile etwas Erfahrung mit dem Genre und kann teilweise gekonnt Atmosphäre aufbauen. Viel wichtiger ist allerdings, dass sein Werk, im Gegensatz zu vielen anderen kleinen Horrorproduktionen aussieht wie ein richtiger Film und nicht einfach nur so hingerotzt wurde. Man merkt schon das da mehr Überlegung drin steckt.

Inhaltlich gibt es auch gute Versuche, die leider am Ende zu beliebig bleiben. Weniger billige Schocks und etwas mehr Erforschung der Psyche und schon könnten wir einen kleinen unpolierten Horroredelstein. Leider ist der Film in Wirklichkeit einfach nur ganz okay, jedenfalls für Genrefans. Das Tempo ist aber etwas lahm, gerade wenn man nur den Ekelkram will. Der ist dafür auch ganz nett, selbst wenn nicht alle handgemachten Effekte realitätsnah umgesetzt wurden. Der Soundtrack ist kompetent, genauso wie ein paar wenige Darsteller. Tiffany Shepis (Night of the Demons) ist nicht schlecht und Louis Mandylor (Paranormal Incident 2) ist auch in Ordnung. Die anderen sind nicht auffallend gut, fallen aber nicht weiter negativ auf. Nur Patti Tindall (The Graves) kann einem schon mal dank ihres Overactings auf den Geist gehen.

Nix besonderes, aber im direkten Vergleich zum Rest der Billohorror Schaufelware doch ein kleiner Lichtblick. Genre Fanatiker können daher auch mal reinschauen, vor allem handwerklich ist es nämlich ein schicker Film, ansonsten kann man aber ohne Frankenstein Experimente Leben.

Die DVD hat ein super Bild, guten O-Ton und eine sehr mittelmäßige aber akzeptable Synchro. Als Bonus kann zwischen dem Originaltrailer, zwei alternativen Intros und ein paar entfallenen Szenen gewählt werden. Dazu noch Trailer wie “Kill Katie Malone“, “Psalm 21“, “Ballistica“, “Driller Killer”.

5,4 von 10 Blutgemälde