Donnerstag, 6. Februar 2014

Batman: Detective Comics #2: Die Maske des Schreckens (Panini)

Batman: Detective Comics #2: Die Maske des Schreckens (Panini)

In Arkham steppt der Bär! Roman Sionis sitzt im Asylum und vermisst seine schwarze Maske. Glück für ihn, dass gerade die Talons angreifen und es ihm in dem Tumult gelingt die Maske wiederzubeschaffen. Somit ist Black Mask zurück.
Als nächstes bekommt es Batman mit einem neuen Gegner zu tun: Mr Toxic schießt mit radioaktiver Energie um sich, dass es nur so qualmt.
Und in einer weiteren Story erpresst Scarecrow den dunklen Ritter auf perfide Art. Das kann sich Batman natürlich nicht gefallen lassen.
Mal wieder viel zu tun für Gothams Spitzohr im zweiten Trade Paper Back zu „Batman: Detective Comics“.

Okay. Sich andauernd darüber zu beschweren, wie nichts (aber auch gar nichts!) nach dem DC Reboot besser geworden ist (obwohl vollmundig angekündigt), ist schon ein wenig müßig. Und sicher gibt es auch einige Sachen, die gelungen sind (und vielleicht nicht nach kurzer Zeit wieder eingestellt oder an die Wand gefahren worden sind). Das TPB „Batman -Detective Comics #2 – Die Maske des Schreckens“ ist jedoch eine beispielhafte Sammlung dafür, was alles schief gelaufen ist.

Aber der Reihe nach. Der Band enthält die Detective Comics Ausgaben 8-12, sowie das Detective Comics Annual #1 und die Detective Comics #0. Die in den Einzelausgaben enthaltene Bonusstory um Two-Face wird am Stück zum Ende des Trades erzählt, ebenso wie die Story „The Tell-Tale Face“.
Eingeleitet wird der Band von Ausgabe 8, die eine abgeschlossene Scarecrow Geschichte beinhaltet. Die ist leider nicht besonders gut, da der Twist gegen Ende leider viel zu vorhersehbar ist und auch sonst keine Ideen enthält, die diese Geschichte zu etwas besonderem macht.

Dann geht es los mit der zu Beginn erwähnten Black Mask Story.
Und da beginnt auch schon der Erneuerungswahn im DC Universum. Die Maske hat jetzt nämlich hypnotisch/telepathische Kräfte, die Sionis in den Wahnsinn treiben.
Also anstatt einem geisteskranken Mafiaboss, haben wir nun einen geisteskranken Mafiaboss, der von einer magischen Maske kontrolliert wird. Nee ganz toll DC. Ne echt tolle Erneuerung. Passt ja auch viel besser ins Batman Universum jetzt…
Wäre das nicht schon ärgerlich genug müssen natürlich auch die Talons auftauchen. Ich hab den „Night of the Owls“ Event nicht gelesen, mag sein, dass der ganz cool ist. Aber war laut DC nicht einer der Gründe das Universum zu rebooten der, dass es neue Leser leichter haben sollten in die Welt einzutauchen? Wenn man dann aber nach wenigen Monaten gleich nen Event startet, der sich durch alle Hefte der Bat-Family zieht und man, sofern man alles mitkriegen will, gezwungen wird sich alle Hefte zu besorgen, dann wirkt dieser Begründung nur noch lächerlich (nicht, dass sie es nicht schon von Anfang an getan hätte).
Wie dem auch sei, haben die Talons auch nur die Funktion in der Geschichte für Chaos zu sorgen, damit Sionis die Maske wiederbekommt. 
Also: Entweder macht man ein Heft zu einem vollwertigen Teil des Events oder man lässt es gleich bleiben. Das ist glaube ich, dass, was ich insgesamt dazu zu sagen habe.

Letzten Endes entpuppt sich die Ausgabe auch nur als Einleitung zum Annual #1. Dort wird die Geschichte um Black Mask nämlich fortgesetzt.
So wie es aussieht hat die Maske nämlich auch Einfluss auf die der False Face Society. Also versucht Black Mask die anderen Masken, die nach seiner Einweisung ins Asylum verschwunden sind, wiederzubeschaffen.
Der gleiche Rotz und die gleichen Probleme wie in der Ausgabe 9. Nur ohne Talons, dafür mit dem Mad Hatter.

So und damit kommen wir zur Storyline um Mr. Toxic.
In der geht es um missglückte Experimente, Klone und einem Bösewicht dessen Kostüm fast so bescheuert ist wie sein Name. Sieht aus wie ne schlechtere Version Red Hood.
So bescheuert das alles ist, so belanglos ist die ganze Storyline auch. Erst geht es nur sehr langsam voran  und dann kommt der Schluss doch viel zu plötzlich.
Man hat die gesamte Zeit den Eindruck dass es sich nur um nen Filler handeln soll, aber ganz ehrlich: Ein Filler, der sich über drei Ausgaben erstreckt is echt n bisschen hart, vor allem wenn die vorherigen Ausgaben auch schon nichts zu bieten hatten.
Ich jedenfalls bin kein bisschen traurig, wenn wir nie wieder was von Mr. Toxic oder dem Hadronenreaktor zu hören oder zu sehen bekommen.
 
Die enthaltene Nullnummer ist mit ihren beiden kurzen Stories tatsächlich das Highlight des Bandes.
Beide spielen vor Bruces Zeit als Batman und in der ersten (geschrieben von Gregg Hurwitz)lernt Bruce eine wichtige Lektion für sein zukünftiges Leben als dunkler Rächer.
Die Story ist jetzt nicht unbedingt die coolste Batman Geschichte, nach dem, was wir bis zu diesem Zeitpunkt lesen mussten ist sie aber eine Wohltat und da sie auch recht kurz ist, kommt keine Langeweile auf.
Und auch die zweite Story dieser Ausgabe(von James Tynion IV) kann überzeugen und zeigt uns Alfred, der auch nach Jahren immer noch daran glaubt, dass Bruce noch am Leben ist und irgendwann nach Gotham zurückkehren wird.
Eine wirklich schöne Geschichte, zeigt sie doch, wie stark die Bande zwischen den beiden sind. Wenn Alfred Bruce als „mein Junge“ beschreibt, dann hat das einfach etwas Wunderschönes.
Leider ist hier auch nach wenigen Seiten Schluss.

Denn Abschluss bilden somit die Bonusgeschichten aus den regulären Ausgaben.

Die Two-Face Storyline ist leider auch totaler Mist. Hier geht’s mit angezogener Handbremse zu, was ja nicht immer was schlechtes sein muss. Jedenfalls glaube ich zu verstehen, welche Art von Geschichte hier versucht wurde zu erzählen. Leider geht das vollkommen schief.

Und die letzte Story ist bestenfalls als „nett“ zu bezeichnen. Nichts besonderes aber kurz und nervt auch nicht wie die anderen.

Die Zeichnungen sind in den meisten Fällen ganz gut geraten. Tony Daniels Pencils sind größtenteils echt gut und die Gestaltung der Seiten weiß auch zu gefallen.

Letzten Endes ist das dann aber doch zu wenig.
Unterm Strich bleibt nicht viel. Ich weiß schon, warum ich die Reihe nach wenigen Ausgaben von der Pull List gestrichen hab.
Dennoch bin ich ein wenig gespannt, wie es weitergeht mit Detective Comics. Denn dieser Band markiert auch den Ausstieg von Tony Daniels als Writer für die Reihe. Danach übernahm John Layman(Chew) diesen Posten und gemessen an dem, was ich so gehört habe, soll das auch wirklich eine gute Entscheidung gewesen sein.

Für diesen Band hingegen kommt jede Hilfe zu spät und nur ganz knallharte Komplettisten sollten sich diesen Band ins Regal stellen. Alle anderen sollten vielleicht versuchen die Ausgabe 0 zu bekommen. Die ist bei weitem das Beste, was bis zu dem Zeitpunkt unter dem Namen „Detective Comics“ herausgekommen ist (Mit Ausnahme natürlich von dem, was vor den „New 52“ war)

3,5 von 10 dämlichen Namen