John Sinclair 2000 - 89 - In den Krallen der roten Vampire (Lübbe Audio)
Das dolle Dämonenjägerduo Suko (Martin May) und sein Vorgesetzter John Sinclair (Frank Glaubrecht) verlassen den Yard um gen Deutschland aufzubrechen. Dort bittet Johns alter Kumpel Will Mallmann (Lutz Riedel) vom BKA um Hilfe. Der Höhlenforscher Professor Sauter (Kaspar Eichel) und sein Assistent Jonas Erding (Philipp Brammer) haben tief in den Höhlenstollen der Schwäbischen Alb etwas sehr beunruhigendes entdeckt. Scheinbar lebt in ihr eine ganze Armee von roten Riesenfledermäusen, deren Biss mehr als nur tödlich ist. Das Internationale Trio nimmt die Ermittlungen auf und entdeckt dabei nicht nur die Fledis, sondern auch die Terroristin Lady X (Katrin Fröhlich) und den ollen Kaiservampir Vampiro-del-mar (Helmut Krauss).
Endlich stattet der Geisterjäger uns mal wieder einen Besuch ab. Der Anlass dazu ist leider wieder mal kein schöner. In Anbetracht des letzten freudigen Anlasses, nämlich zur damaligen Hochzeit von Will Mallmann und wie diese verlief aber auch nicht weiter schlimm. Stattdessen soll sich der Hörspielghostbuster ein weiteres mal mit Teilen der Mordliga und einigen Vampiren herumärgern. Lady X, erneut wunderbar zickig von Katrin Fröhlich gesprochen, ist mit ihrer gerne zitierten MP brandgefährlich und greift ihrem Untertanen Vampiro-del-mar unter die vom Cape bedeckten Ärmchen.
Vampiro hat nämlich immer noch nicht zurück zu alter Stärke gefunden. Wenn man ihm aber doch seine RAF, seine rote Armee der Fledermäuse zurück bringen könnte, dann wäre er wohl fürs erste nicht mehr so leicht klein zu bekommen. Irgendwie scheint er aber von Anfang an etwas zu stark zu sein wenn man mal ehrlich ist. Jedenfalls kann er auch einfach so Vampire aus der Entfernung platzen lassen. Abgesehen davon und ein wenig zu viel Höhlentalk können auch ein paar der Schnacks etwas merkwürdig wirken. Vor allem der Text der ollen Leder Lady ist mal wieder sehr käsig und zudem viel zu dick aufgetragen. Unterhalten kann aber genau das ziemlich gut. Bei so was ist es dann nur auffällig unglaubwürdig, wenn andere Leute nicht merken das die Bösewichte die bösen sind. Gerade bei dem Höhlenguide ist das schon sehr verwunderlich.
Wenn man aber davon absieht hat man ein Hörspiel das schon Laune macht. Die Atmosphäre ist zwar total unentschlossen, manchmal soll gradliniger Horror erzeugt werden, dann wird’s wieder albern und von da an geht’s weiter zu plumper Action, trotzdem vergeht die Zeit recht schnell. Eben nichts wirklich nachhaltiges, sindern klebriges Popcornkino für die Ohren. Die Sprecher haben zum Teil deutlich spaß an ihrer Rolle, wie vor allem Katrin Fröhlich. Helmut Krauss klingt dafür teilweise nicht ganz so motiviert und spielt dann aber auch manchmal etwas komisch überdreht. May ist wie einige der anderen Stammsprecher mittlerweile auch etwas zu routiniert dabei und dürfte wieder frischer klingen. Selbiges trifft sogar auf einige der Sounds zu. Diese sind zwar qualitativ hochwertig, ebenso wie die musikalische Untermalung, mitunter haben sich die Ohren an sie schon zu sehr gewöhnt und man erkennt ein paar bekannte wieder.
Insgesamt also ein netter, Action beladener Spaß. Spannung und Grusel sind ein weiteres mal eher Mangelware, wer aber nur mal flott unterhalten werden möchte macht hier nicht viel falsch.
6,9 von 10 kommunistische Flattermäuse