Hanni und Nanni - 42 - Schöne Bescherung für Hanni und Nanni (Europa)
Juchei, weiße Weihnacht! Besser kann es eigentlich gar nicht kommen. Aber leider nur eigentlich, denn der Schnee kam vom Himmel kurz bevor die Zwillinge Hanni (Regine Lamster) & Nanni (Manuela Dahm) und die anderen Internatsschülerinnen den Lindenhof gen Heimat verlassen haben. Jetzt stecken sie mit ihren Lehrerinnen über die Weihnachtstage im Schneegestöber fest. Tolle Wurst, aber dann muss man halt das beste aus der Situation machen. Doch dann bekommen sie Besuch von Bianca (Sophie Lechtenbrink), die ganz eingeschneit und durchgefroren an ihrer Tür klopft. Sie ist auf der Suche nach ihren Eltern (Angela Roy & Martin May), die bei Beginn des Schneefalls aufgebrochen sind und seitdem nicht mehr aufzufinden waren. Wie immer helfen die Zwillinge ihr natürlich und sie finden bald darauf das verlorene Ehepaar, das mit ihrem Wagen in einen Graben gepurzelt ist. Auch sie werden zum Lindenhof gebracht und nun kann dort eigentlich ein tolles Weihnachtsfest stattfinden, wenn sich die Eltern nicht ständig mit ihrer Tochter in die Wolle bekommen würden.
Im Wunderweihnachtsabenteuer des quirligen Zwillingsgespanns wird die ganz Bagage im Internat eingeschneit. Wie immer haben die beiden Mädchen einige tollte Ideen, die dabei helfen as Fest doch noch zu retten und letztlich wird doch alles wieder toll. Mamsell (Elga Schütz) schiebt zur Belustigung aller noch einen kleinen Trip und so wird’s doch noch lustig. Wie auch immer, letztlich wird uns hiermit eine Weihnachtswohlfühlfolge gegeben, die nicht einfach alles auf Krampf fröhlich erscheinen lässt, sondern auch mal einen kleinen Konflikt zu lässt. Leider wird der am Ende viel zu leicht gelöst. Wer sich oder die kleinen aber passend zum Thema auf sehr lockere Weise berieseln lassen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Viel mehr gibt es dazu aber nicht zu sagen. Abgesehen von den paar mal vorkommenden Handys und dem grausigen neuen Intro, hätte es vom Gefühl her aber auch glatt eine ältere Folge sein können. Man bekommt also was man zu erwarten hat wenn man eine Folge dieser Reihe kauft.
Was erwarten langjährige Hanni & Nanni Käufer, die mittlerweile seit mehreren Generationen mit den Zwillingen zu tun haben? Eben, immer das selbe. Daher tut sich wohl auch nicht viel bei den Sprecherleistungen oder anderen Punkten. Regine Lamster & Manuela Dahm sind natürlich toll, als Erzähler ist Lutz Mackensey immer gut gelaunt und ein bisschen Abwechslung gibt es ja durchaus. Gerade erst hat Merete Brettschneider das Internat verjüngt und eine frische Stimme hinzugefügt. Und es war auch schön Martin May zur Abwechslung mal nicht als John Sinclairs Lakaien zu hören. Was soll sich da auch groß Ändern.
Wo bei den Stimmen die Tradition gut tut, ist es gerade diese teilweise etwas altbackene Herangehensweise, die es klangtechnisch etwas öde wirken lassen kann. An dieser Stelle stört es wohl den Fan wenig, der mal eine Folge zum schlafen geht, der Kritiker der sich aber jede Folge bewusst anhört, würde sich aber dennoch etwas mehr Dynamik wünschen. Andererseits darf es auch gerne so bleiben, wenn jede Neuerung nur in die Richtung des neuen Intros geht. Jedenfalls könnte die Episode schöner klingen. Nur in ein paar wenigen Minuten kommt wirklich ein weihnachtlicher Flair auf, der so viel deutlicher wäre, wenn von dem angeblich so unglaublichen Schneegestöber zu hören wäre. Durch deutlicheres Schneestapfen und Windpfeifen wäre sicherlich auch etwas mehr Authentizität zu holen gewesen. Und da müssen sich eigentlich auch alle Sprecherinnen den Vorwurf gefallen lassen, dass es nicht einmal so klang als wäre ihnen wirklich kalt. Für Fans also sicherlich nett und keine schlechte Weihnachtsfolge, das Zwillingsrad wird dabei aber nicht neu erfunden.
6,2 von 10 Kisten Bratäpfel