Die drei Ausrufezeichen - 27 - Vampire in der Nacht (Europa)
Kim (Mia Diekow), Franzi (Sonja Stein) und Marie (Merete Brettschneider) sind ganz aufgeregt. Kein Auftrag und Halloween steht vor der Tür. Sie haben also endlich mal Zeit zum relaxen und können sogar den Kostümball besuchen. Aber schon kurz vorher passieren merkwürdige Dinge. Einigen Rindern auf einer Weide wurden bissartige Wunden zugefügt. Es sieht fast so aus, als hätte ein Vampir zugeschlagen. Natürlich glaubt das Trio nicht an Vampire, ist aber sehr daran interessiert die Wahrheit herauszufinden. Und wirklich stellt sich bei ihren Untersuchungen heraus, dass es sich bei den Verletzungen um Bisswunden handelt. Aber woher sollen die kommen? Bluttrinkende Fledermausarten gibt es nur in Südamerika und nicht bei uns. Erstmal müssen die exotischen Blutsauger also gefunden und eingefangen werden und dann ist da immer noch die Frage was wohl dahinter stecken könnte.
Im Oktober gibt es von den ! einen etwas gruselig angehauchten Fall, bei dem es um ganz echte Blutsauger geht. Im Grunde ist der Fall gar nicht so verkehrt und bringt über einige Strecken auch relativ kurzweilige Unterhaltung. Nur wie die Mädchen die Fledermäuse einfangen ist sehr merkwürdig und lässt die Unwahrscheinlichkeit der Zufälle, die zur Lösung des Falls beitragen ins unermessliche steigen. Davon abgesehen ist das Hörspiel aber im Großen und Ganzen mal wieder eine der besseren Folgen. Schon allein, weil die Mädchen diesmal nicht ganz so arg unsympathisch sind wie noch zuvor. Nur Marie hat wieder ein paar Aussetzer, passt aber zur Figur, wenn auch die anderen beiden ihr gerne mal deutlicher die Meinung sagen dürften.
Natürlich sind ein paar Verbindungen und Zufälle sehr weit hergeholt. Mit einem zugekniffenen Auge oder in diesem Falle auch Ohr, kann man diese kleinen Ungereimtheiten aber durchaus akzeptieren. Da sind schon andere Sachen passiert die schlimmer waren. Vielleicht sollte man aber trotzdem aufhören den Mädels in jeder Folge einen neuen Macker zu besorgen. Mit vierzehn Jahren sollten die drei noch keinen derartig exorbitanten Männerverschleiß haben. Die Hauptsprecherinnen sind wieder voll bei der Sache und wirken auch wieder weniger gelangweilt oder genervt als zuletzt. Kerstin Draeger gefällt in einer der kleinen Nebenrollen ebenso wie Clemens Gerhard und Flemming Stein. Die Rollen wurden also durchweg ordentlich eingesprochen und es gibt keine größeren Ärgernisse zu beklagen.
Sehr positiv habe ich auch aufgenommen, dass man weder inflationär mit nervigen Geräuschen umgeht, noch zu viele schnulzige Poprock Songs verwurstet hat. Überhaupt ist zu bemerken, dass ich nicht einmal genervt war bei dieser Folge und sie durchweg so klarging ohne zu stören. Für die Zielgruppe gibt es dann sogar ein paar Szenen die recht stimmig rüberkommen, auch wenn da von der Atmosphäre auch weiterhin sehr viel mehr drin wäre. Als Richtungsweiser kann dieser Fall aber ruhig herhalten. Hoffen wir mal, dass der Adventskalender der Ausrufezeichen diese Marschrichtung beibehält.
6 von 10 Wüstenspringmäuse