Die Natur hat es ja schon faustdick hinter den Ohren. Zuerst entstehen durch evolutionäre Prozesse Boote, paarungswillige Studenten auf Exkursion auf einem Atoll und Carmen Electra. Das allein reicht jedoch nur für eine College-Komödien-Parodie oder so. Deswegen zwang sie Linda und Hulk Hogan zum Beischlaf, sodass man in diesem Film Brooke Hogan als weitere Schauspielerin nutzen kann. Aber auch das reicht nicht. Deswegen darf eine Hai-Mutation mit zwei Köpfen überleben und Bock auf Studenten haben. Ein seit Jahrmillionen geplanter Witz...
...der einen aber letztlich peinlich berührt wegschauen lässt. The Asylum hat in letzter Zeit zumindest tricktechnisch erstaunliche Qualität vorgelegt. Da ist es dann verwunderlich, dass 2-Headed Shark Attack so scheiße aussieht. Die Animationen sind einfach grauenvoll. Einzig das Modell der beiden Haiköpfe macht ein wenig Spaß. Den wenigen Szenen, in der es verwendet wurde, fehlt allerdings jegliches Tempo - wie eigentlich dem ganzen Film. Es ist unfassbar, wie man auf die Idee kommt, ein Motorbootrennen über eine Entfernung von etwa 500 Metern auf eine gefühlte Viertelstunde auszudehnen. Da gehört schon Mut oder ausgeprägte Ideenlosigkeit dazu.
Darstellerisch braucht man fast nichts zu sagen. Carmen Electra wurde engagiert, damit sie sich leicht bekleidet auf Deck räkelt. Das ist ihre Profession, das kann sie. Brooke Hogan scheint ihre Rolle wieder recht ernst genommen zu haben. Sie verleiht ihrem Charakter eine gewisse Einzigartigkeit, in dem sie permanent mit den Händen in den Hosentaschen dasteht. Charlie O'Connell, der die männliche Hauptrolle des Exkursionsleiters übernimmt, wirkt oft etwas deplatziert.
Die restliche Besetzung brilliert in ihrer Darstellung einer Gruppe Studenten, die anscheinend wenig Interesse an ihrem Studienfach haben und all ihre Kraft in die Erhaltung der menschlichen Art legen. Hier scheint The Asylum die eigenen Richtlinien überdacht zu haben, denn es geht überraschend freizügig zu. Ist eigentlich uninteressant, aber gerade bei CGI-Tierhorrortrash klammert man sich an jegliche Form von Entwicklung...
Die Geschichte lässt sich in wenigen Stichworten zusammenfassen:
- Boot
- Atoll
- kein Boot
- Atoll sinkt
- Hai isst
- Hai isst
- Hai isst
- Top-Idee
- Hai explodiert
Das Ende habe ich ungünstigerweise aus physikalischer Sicht nicht verstanden.
Der Film ist jetzt erneut als Bonus auf der Sharknado Blu-ray von Delta Music erschienen. Dafür, dass der Film einfach nur am Rande als Bonusmaterial erwähnt wird, ist die Qualität in den Szenen, in denen der Hai nicht zu sehen ist, sehr gut. Die Haiszenen sind nicht nur bezüglich der Tricktechnik, sondern auch der Qualität frech.
Sowohl der englische als auch der deutsche Ton fällt etwas flach aus, was aber ja das kotlastige Erlebnis des Films in keiner Weise beeinträchtigt.
Dieser Bonusfilm hat genauso wie der Hauptfilm auf der Blu-ray den Originaltrailer, ein Making Of und ein Gagreel dabei.
2-Headed Shark Attack hatte gute Startvoraussetzungen, vergeigt es aber auf sehr vielen Ebenen.
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