Halloween III: Season of the Witch (1982)
Der Bereitsschaft Arzt Daniel Challis (Tom Atkins) wurde Zeuge eines merkwürdigen Mordes. Einer seiner Patienten wurde im Krankenhaus umgebracht und der Mörder ging nur ganz ruhig aus dem Krankenhaus und zündete sich dann im Auto an. Weil er neugierig ist beginnt er Nachforschungen anzustellen was es denn mit diesem Mann auf sich hatte. Dass, das Mordopfer zudem noch durch eine hübsche Tochter glänzen kann, die ihm nicht ganz abgeneigt zu sein scheint, hilft natürlich auch dabei ihn zu motivieren. Gemeinsam mit Ellie Grimbridge besucht er das kleine, irisch angehauchte, Örtchen Santa Mira. Dort führen alle Spuren zu dem Halloweenmaskenhersteller Silver Shamrock, die auf allen Kanälen in allen Medien die Werbetrommel für ihre drei Maskentypen rühren. Am Rande kommt es zu Verletzungen durch die Masken und bald ist klar, die Iren treiben Böses. Vor allem der Fabrikbesitzer Cochran (Dan O'Herlihy). Die beiden ermitteln weiter und schon bald ist klar: Dass gerade auch einer der Stonehenge Steine gemopst wurde ist sicherlich kein Zufall.
John Carpenters Halloween und der zweite Teil von Rick Rosenthal geben gemeinsam die erste große Geschichte von Michael Myers ab und sind ohne Frage die besten und auch die einzig guten Myers Filme. Danach sollte mit Myers eigentlich auch Schluss sein und Carpenter und Debra Hill (Dead Zone - Der Attentäter) wollten aus Halloween eine Anthologienreihe machen. So ließen sie Tommy Lee Wallace den dritten Teil von Tommy Lee Wallace schreiben und drehen, diesmal ganz ohne Slasher Killer. Produziert wurde das Ganze dann von Carpenter und Hill in Zusammenarbeit mit dem Studio von Dino De Laurentiis (Drum). Natürlich war der Film ein Flop. Schließlich wollte jeder Kinogänger den neuen Myers Film und von dem war weit und breit nichts zu sehen. Obwohl es stimmt nicht, denn zu einem Zeitpunkt wird gezeigt, dass Halloween I ein Film in der Welt von Halloween III ist. Myers ist daher doch für 4-5 Sekunden zu sehen. Nun war das Kind aber schon in den Brunnen gefallen. Jedenfalls war es letztlich egal ob der Film gut oder schlecht geworden ist, die Leute wollten einen anderen Film und gaben Season of the Witch daher nie eine faire Chance.
War bei mir aber auch nicht anders. Zum ersten mal habe ich den dritten Teil gesehen da war ich 13-14 und war total genervt weil ich nur wartete wann Myers denn endlich kommt. Lange hat meine Verbohrtheit und falsche Erwartungshaltung mich davon abgehalten mit dem Film meinen Spaß zu haben, wenn man ihm aber offener begegnet, dann kann man daran viel Freude haben. Für seine erste Regiearbeit, ist Wallaces Debüt nämlich solide geworden. Jedenfalls handwerklich kann man dem Film nicht zu viel vorwerfen. An Carpenter kommt er zwar nicht ran und auch atmosphärisch gibt es Probleme, aber schlecht sieht der Film nicht aus.
Viel wichtiger ist aber der Spaß und davon findet man hier einiges. Gestohlene Stonhenge Steine die in Masken gebröselt werden damit diese dann mit Laser und Insekten/Schlangen Teleportationstechnik alle Kinder der Welt töten und einen alten keltischen Gott beschwören, dazu kommt noch ein obduziertes Auto, Killeroboter und eine fesche Enthauptung. Überhaupt gibt es eher wenige Kills, diese wurden aber recht eigenständig umgesetzt. Neben einem kopflosen Herren, wäre da noch einer, dem man die Nase etwas im Gesicht verrückt und einer Frau wird das Gesicht weg gelasert. Dann noch viel Kopfgemansche mit Insekten und Schlangen. Alles bestens an dieser Stelle. Dabei geht es zwar nicht zu heftig zu, wirkungsvoll sind diese Szenen aber allemal.
Auch die Darsteller sind okay. Am meisten Freude bereitet vor allem Tom Atkins (Drive Angry) ist ein Zauberer der Mimik. Besonders wenn er telefoniert scheint sein Gesicht keine Limits mehr zu kennen. Dass Tommi Piper ihn spricht macht die deutsche Synchro natürlich noch um einiges reizvoller. An seiner Seite ist stets Stacey Nelkin (Going Ape!), die nicht nur den Tod ihres Vaters recht locker mit einem Haufen Sex verkraftet, sondern auch noch einen starken Auftritt im Finale bekommt, der irgendwie creepy und zugleich recht komisch ist. Dann ist da noch Dan O'Herlihy, der den meisten wohl als der alte Mann aus Robocop bekannt sein wird. Auch hier ist er wieder das Oberhaupt eines Konzerns und gibt dabei einen amtlichen Bösewicht ab, der einige der schönsten Villain Klischees erfüllt, wie zum Beispiel dem Helden seinen Plan in Ruhe zu erklären. Töfte.
Der Haken an dem Ganzen ist nur die Story, die saugt nämlich ziemlich und lässt alles meist sehr viel komischer wirken als es eigentlich sollte. Wenn man sich umschaut entdeckt man so viele Plotholes, dass man glauben könnte auf dem Golfplatz zu stehen. Wenn unser Held sich dann auch noch hinter einem Rollwagen mit Masken versteckt und damit quer durch den Kontrollraum rollert weiß ich auch nicht mehr weiter. Alles beiweilen schon sehr dumm, aber eben unterhaltsam und das ist das Wichtigste. Der unterkühlte, elektronische Carpenter Soundtrack ist mal wieder der reine Hammer und den Silver Shamrock Werbejingle wird man auch nie wieder los. Schönes Filmchen für den kleinen Spaß zwischendurch.
6,3 von 10 Mundschlangen