City Hunter - 1. OVA: Bay City Wars (1990) [Kazé]
Ein hypermoderner Supercomputer kontrolliert völlig automatisch das gesamte neugebaute Bay City Hotel und den damit verbundenen Freizeitpark. Zu der schicken Eröffnungsfeier wurden sehr viele wichtige und tolle Menschen eingeladen, so auch Kaori und Miki. Die beiden genießen die Feier auch ein wenig, doch dann wird der Saal plötzlich von Paramilitärs gestürmt, die im Auftrag des gestürzten Südamerikanischen Diktators General Gilliam. Dessen Tochter ist nämlich Hacker und soll den Computer manipulieren und durch die krasse Rechenpower des Geräts Atombomben auf die verhassten USA loslassen um einen Krieg zu provozieren. Was die Geiseln noch nicht ahnen, ist dass Ryô Saeba und sein Lockenköpfchen Umibôzu schon mitten im Kampf gegen die Truppen des Generals sind.
In nur 44 Minuten reißt Ryô in seiner ersten OVA einen Fall ab in dem er nicht nur die gesamte Privatarmee eines Ex-Diktators zu Fall bringen muss, sondern auch noch einen Atomangriff auf die USA und somit den dritten Weltkrieg verhindern muss. Straffes Programm gerade wenn man bedenkt, was für ein Spinner er manchmal sein kann. Denn selbst beim Kampf gegen die ganze Armee eines Landes kann er sich nicht zurückhalten. Zwischen den Kämpfen wird gerne mal geschlemmt und auch dem einen oder anderen Rock wird hinterher gejagt.
Das OVA Format ist für den City Hunter eigentlich die perfekte Erzählform. Länger als eine Fernsehepisode, was einen epischeren Plot zulässt und kürzer als ein Film, wodurch man durchgängig Vollgas geben kann ohne das es zu ermüdend wirkt. Der Humor kommt dabei gut zur Geltung und es gibt sehr viel Action zu sehen. Nur beim Schmuddelkram hielt man sich dieses mal etwas zurück, wodurch die OVA etwas zu harmlos wirkt. Sehr schön ist das Hin und Her zwischen unserem Antihelden und Umibôzu. Letzterer bekommt auch noch eine richtig deftige Keilerei geboten.
Vom Design her gibt es nichts auszusetzen, da sind die Charaktere einfach super. Bei den Animationen selbst hat man innerhalb des Franchise schon deutlich besseres gesehen, schlecht sieht diese OVA aber auch nicht aus. Genug Tempo ist da und die Charaktere sind immer scharf und sauber gearbeitet. Der Spaß an der Sache steht ganz klar im Vordergrund und da kann man auch mal kleinere handwerkliche Makel hinnehmen. Der größte Negativpunkt ist leider die musikalische Untermalung, die deutlich schlechter als alles andere im Franchise ist. Dafür ist auch die deutsche Synchro ganz stimmig. Fans machen mit der OVA nichts falsch, aber man sollte vermutlich schon ein bisschen was mit dem Hunter anfangen, damit man die guten Momente besser genießen kann.
Diese OVA kommt gemeinsam mit “Million Dollar Conspiracy” auf einer DVD. Bild und Ton sind super, O-Ton ist auch mit an Bord. Die Packung ist wieder ein schönes Digipack mit Schuber, dem erneut ein kleines Booklet mit Informationen zum Mangaka Tsukasa Hôjô (Ein Supertrio) und dem Regisseur Kenji Kodama (Detekiv Conan - Das Phantom der Baker Street) beiliegt.
6,4 von 10 Gänge unter dem Tisch