Simpsons Treehouse of Horror #19 (Bongo)
Die Simpsons interessieren mich schon seit einigen Jahren nicht mehr sonderlich. Eine Ausnahme sind aber ganz klar die Treehouse of Horror Folgen und Comics. Während die Halloween Episoden in den letzten Jahren so gut wie ungenießbar waren, konnten die Comics mitunter noch eine lustige Geschichte hervorbringen. Daher landete das gruselige Baumhaus auch dieses Jahr wieder auf meinem Lesestapel. Darin enthalten sind dieses Jahr 3 Kurzgeschichten auf 41 Seiten, jedenfalls wenn man die Werbung schon abgezogen hat.
Den Anfang macht “Monster Mash-Up”. Darin wird Homer in ein Gruselhaus gelockt, wo er auf mutierte Formen seiner Bekannten trifft. Am Ende stellt sich in einem sehr bemühten Twist heraus, dass Kodos und Kang hinter alldem gesteckt haben und es sich nur um eine virtuelle Welt handelte. Für die Handlung war Doug Moench zuständig, ein gemachter und angesehener Künstler, was aber nichts daran ändert wie sehr die Gags vorhersehbar sind und die Parodien eher hinken. Auch die Idee noch ein paar Elemente aus Dickens Weihnachtsgeschichte beizumengen ist nicht gerade einfallsreich oder überlegt. Das Artwork stammt von Mike Kazaleh, den ich persönlich nur als Zeichner einiger Usagi Yojimbo Comics und seiner Mitarbeit an den Ren & Stimpy Cartoons. Stilistisch orientiert er sich stark an den frühen Jahren der Simpsons. Daher sind einige Panel sehr Sketchy und auch gerne nicht zu sehr aufpoliert. Passt aber eigentlich ganz gut. Tolle Ideen konnte er aber trotzdem nicht unterbringen.
Darauf folgt “Alienated” eine weitere Geschichte im Kodos und Kang. Kann natürlich sein, dass die beiden sehr beliebt sind, ich fand sie immer ziemlich unkomisch. Dann aber gleich 2 von 3 Halloween Geschichten nicht gruselig zu machen sondern im Sci-Fi Setting zu gestalten ist nervig. Genauso wie in den Cartoons hat man scheinbar vergessen, dass dieses Heft Horrorstorys beinhalten sollte. Egal. Diesmal werden die beiden Tentakelaliens zum neuen Kantinenpersonal der Spriengfield Elementary School. Sie füttern die Kinder mit Alienfressen, das die kleinen nicht nur intelligenter, sondern auch zu Aliens werden lässt. Wie dieses Problem am Ende gelöst wird liegt eigentlich auf der Hand und leider sind auch hier die Gags von Ian Boothby (Caspers verzauberte Weihnachten) nichts dolles. Im übrigen ist die Handlung total durcheinander und hat auf nur wenigen Seiten einige Handlungselemente die absolut keinen Sinn haben und eigentlich nur die Sache in die Länge ziehen ohne etwas hinzuzufügen oder lustig zu sein. Da retten auch Andrew Pepoys Zeichnungen nichts mehr. Gerade weil sie den moderneren Stil der Serie ziemlich stark nachahmen, aber nicht annähernd so sauber gearbeitet sind.
Beinahe kann das abschließende “Cthulhu? Gesundheit!” das Ruder noch rumdrehen. Len Wein (Secret Origins #2) lässt Bart das Necronomicon fnden, woraufhin er sogleich ein paar der großen Alten beschwört. Ausgelutschte Gags, ein meilenweit vorhersehbares Ende und einige Logikfehler. Zum Beispiel weiß Bart nicht was das Necronomicon ist, obwohl es ein paar mal vorher vorkam. Auch das Set-Up zum ganzen wurde innerhalb der Serie einige male benutzt und insgesamt gab es zu viele, der zu wenigen Gags schon innerhalb des Franchise. Trotzdem mit Abstand das Highlight des Hefts und wenigstens etwas lustig. Hinzu kommt noch, dass das Artwork von Dan Brereton extrem cool und erwachsen aussieht. Es gelingt ihn sogar einige male den lovecraftschen Horror visuell sehr gut umzusetzen und lässt den Humor dadurch äußerst grotesk anmuten. Mutige Nummer, inhaltlich aber auch recht schwach.
Nicht unbedingt toll, aber ein Halloween Special, das sich ganz gut weg lesen lässt ohne zu sehr zu nerven. Auch wenn einige dumme Momente zu ertragen sind. Zumindest die dritte Geschichte sieht fantastisch aus und hat auch davon abgesehen die besten Gags.
5,4 von 10 Killer Clowns from outer Space