Daredevil #4: Gestörtes Gleichgewicht (Panini)
Dieser Sammelband von Panini enthält die US-Hefte #17-#22
Es ist noch nicht allzu lange her, da hat Matt Murdock gemeinsam mit seinem Freund Foggy Nelson eine eigene Kanzlei eröffnet. Doch nachdem Matt als Daredevil von Dr. Doom entführt wurde entdeckte Foggy die Überreste des alten Herrn Murdock in Matts Büro. Nun ist er sich sicher das Matt wahnsinnig ist und hat deshalb den Kontakt und die Zusammenarbeit mit ihm abgebrochen. Aber auch Murdock selbst zweifelt immer mehr an seinem Verstand. Nachdem er nämlich gegen Stiltman gekämpft hat, der wichtige Akten gestohlen hat, findet er nämlich seine Ex-Frau bei sich zuhause wieder. Die sollte sich ja eigentlich in der Geschlossenen befinden, wo sie Laut aussage der Ärzte auch. Dann verhält Spidey sich auch noch so merkwürdig und dann trifft er noch auf den Superschurken Coyote, der den blinden Anwalt nicht nur kopflos macht, sondern ihn auch vollkommen in den Wahnsinn treibt.
Mark Waids, zurecht mehrfach ausgezeichneter Daredevil Run wird mit diesem Band nun auch auf deutsch fortgesetzt und zu kritisieren habe ich nichts. Review fertig alle glücklich. Obwohl, ich kann ja noch sagen was an diesem Band so großartig ist. Waid zeigt zum Beispiel sehr eindringlich auf, wie Matt immer mehr von seiner derzeitigen Lage zermatert wird. Ebenso stark sind die kurzen Szenen mit Spider-Man, während denen Daredevil sofort auffällt, dass etwas nicht stimmt. Womit er natürlich auch recht hat. Schließlich steckt immer noch Doc Ocs Geist in Peters Körper. Aber auch ansonsten schreibt Waid alle vertretenen Charaktere einfach einzigartig und in einer angenehm zurückhaltenden Art. Entspannt zurückgelehnt schreibt er einen packenden Arc nach dem anderen, behandelt seine Figur dabei immer mit Respekt und lässt sie Wege beschreiten die noch nicht ausgetrampelt wurden. Meist macht er nicht viel anders als andere Autoren, nur macht er es etwas überlegter und mit mehr Klasse.
Der Absolute Höhepunkt der Geschichte ist dann mit anzusehen wie Daredevil der Kopf abgeschraubt wird und alles was danach mit dem Kojoten passiert sollte der Leser selbst im Comic miterleben und nicht schon vorher in einer Rezension erfahren. Es wird jedenfalls total wahnsinnig und nicht zuletzt durch das Artwork von Chris Samnee ein zeitloser Trip. Auch ansonsten erinnern die Zeichnungen gerne mal an klassische Marvel Comics, ohne dabei aber den Eindruck zu erwecken nur einen Stil vergangener Tage zu kopieren. Also eine Klassische aber zugleich immer frische Optik. Wieder alles richtig gemacht, darf gerne so weitergehen.
8,9 von 10 schwarze Löcher im Bauch