Dienstag, 22. Oktober 2013

Die 8 Meister der Shaolin (1977) [Paragon Movies]

Die 8 Meister der Shaolin (1977) [Paragon Movies]

Der Vater des jungen Lin Chi wird von den „8 Mächtigen“ getötet, da dieser der Gruppe abtrünnig geworden war. Einem Angehörigen des Hauses gelingt es den Jungen in ein Shaolin Kloster zu bringen, wo er Schutz vor den Zugriffen findet. Dort lernt er auch die Kunst sich selbst zu verteidigen und so wird mit den Jahren aus dem Drei-Käse Hoch ein recht passabler Kämpfer (jetzt dargestellt von Carter Wong).
Nachdem Lin Chi alle Prüfungen bestanden hat, würde er gerne selbst Mönch werden,  was ihm der Abt allerdings zunächst verwehrt, da er fürchtet, dass Lin Chi immer noch auf Rache sinnt. Also schickt er ihn raus in die Welt um sich selbst zu prüfen und nach bestandener Prüfung vielleicht doch zum Shaolin Mönch zu werden.

Gesagt, getan. Ist aber alles garnicht so leicht, da an jeder Ecke Schergen der 8 Mächtigen lauern und ganz gewaltig am Ohrfeigenbaum rütteln. Lange lässt sich Lin Chi auch nicht bitten und teilt ordentlich aus, jedoch ohne zu töten. Die Nachricht seiner Rückkehr lässt die 8 Mächtigen natürlich aufhorchen und so wollen sie ihn dazu bringen ein Dokument zu unterzeichnen, in welchem er auf seinen Anspruch auf seinen Platz im Kreise der 8 verzichtet. Das alles versuchen sie mit mehr Ohrfeigen zu erreichen.
Dann ist da noch Lin Chis Mutter, die noch lebt, aber vor Kummer erblindet ist und von den 8 als Druckmittel benutzt wird und Chen Chow, der Mörder Lin Chis Vaters, von dem angenommen wird er wäre mittlerweile Humus , sich aber bester Gesundheit erfreut und nun auch den Sohnemann des Abtrünnigen endlich um die Ecke bringen will und… und… und… Ach wat soll’s.
Gibt halt jede Menge Anlässe zum Fratzengeballer.


„Die 8 Meister der Shaolin“ (Auch bekannt als „Shaolin – Die 8 Meister des Kung-Fu“ ,so sagen es uns jedenfalls die Opening Credits, oder auch „Der Bronzeschwur der Shaolin“) ist für mich eine kleine Überraschung. Bisher hatte ich noch nie was von dem Film gehört, da ich aber nicht soo viel Ahnung von Eastern hab ist das aber auch nicht allzu verwunderlich, auch wenn ich sie noch so gerne schaue.
Enthalten in der 6 Filme umfassenden Box „Shaolin – Die unbesiegbaren Kämpfer“ von Parargon Movies, war ich zunächst sehr skeptisch, da auf diesen Boxen doch meistens der Schrott vorherrscht (und nicht mal die unterhaltsame Art von Schrott). Was dann über meinen Bildschirm flimmerte war da schon eine Wohltat.
Der Film ist trotz seiner umfangreichen und mit jeder Menge Subplots  zugestopften Handlung, kein Stück langweilig und auch nicht zu wirr. Alles gehört schön irgendwie zusammen und lässt sich immer gut ineinander fügen, was es für den Zuschauer leichter macht den roten Faden im Auge zu behalten. Nicht das die Handlung wirklich Komplex wäre, aber wie es gerne in Eastern so ist, bekommt man einen Haufen an Nebencharakteren vor den Latz geknallt und muss erstmal hinter deren Geschichte und Motivation steigen, um nicht zu sehr überfordert zu sein.  
Das gelingt im vorliegenden Fall ganz gut, da Lin Chi als Hauptcharakter gut funktioniert und man sich auf ihn fokussieren kann, so dass man die ständigen Anschuldigungen welches Familienmitglied denn wen verraten hat etc. einfach mal außen vor lassen kann und sich nicht die Birne rauchig denkt, weil man Schiss hat, dass man was verpasst.
Der Film weist so einige Parallelen zu den Klassikern um die „36 Kammern der Shaolin“ und auch zu den „18 Kämpfer aus Bronze“ Reihen auf, wobei man sich auch den Hauptdarsteller der letzteren sichern konnte.
So darf Lin Chi im Kloster erstmal die Prüfungen absolvieren, in denen er in verschiedenen Kammern (!) immer wieder auf Bronzekämpfer (!!)  trifft und sich auch mal AUF(!!!) einem Swastika mit den Edelmetall-Schergen balgen darf.


Die Kampfszenen sind durch die Bank gut gelungen und es dürfen auch gegen Ende hin absurde Waffen zum Einsatz kommen und sogar einige Untote bekommen ihr Stück vom Ohrfeigen-Kuchen. (Ha! Doch noch mal die Ohrfeigen eingebaut! Hattrick! Yes Strike!)
Darstellerisch gibt es auch nix zu meckern. Carter Wong  (Big Trouble in Little China) ist einfach n Sympathieträger und darauf wird hier auch voll gesetzt. Das passt auf jeden Fall. Aber auch der restliche Cast macht seine Sache gut, nicht ohne hier und da in Eastern typische Theatralik zu verfallen, aber wer damit Probleme hat sollte sowieso die Finger von solchen Filmen lassen.  Hier beschränkt es sich aber auch auf ein verträgliches Maß.

Einziges Manko: Der Film ist geschnitten von knapp 93 Minuten runter auf 79. Dabei scheint es sich aber nicht um Zensurschnitte zu handeln, vielmehr entsteht der Eindruck, dass hier versucht wurde die Handlung etwas zu raffen. Allerdings ist das nur Spekulation, da ich die ungeschnittene Fassung nicht kenne und auch keinen Schnittbericht gefunden habe. Wer mehr weiß: Immer raus damit!
Durch diese Schnitte wirkt der Film ein ums andere Mal etwas abgehackt, was manchmal etwas störend sein kann, aber wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, ist es nur noch halb so schlimm.

Wie bereits erwähnt lässt sich der Film in akzeptabler Qualität auf der „Shaolin – Die unbesiegbaren Kämpfer“ Box von Paragon finden, neben „Der letzte Kampfdes Shaolin“, „Die 10 siegreichen der Shaolin“, „Belagerung der Shaolin“, „Flammende Tempel der Shaolin“ und „Das Vermächtnis der Shaolin“ .
Akzeptabel bedeutet in diesem Fall, dass ihr keine krass überarbeitete Fassung erwarten solltet. Das Bild weist einige Kratzer auf, die aber nicht störend sind und für mich zu so einem Film dazugehören. Die Farben sind kräftig und der Ton geht auch vollkommen klar und kommt ohne Rauschen daher.
Wer also Lust auf einen Eastern hat kann sich „Die 8 Meister der Shaolin“ bedenkenlos anschauen. Ob das auch für den Rest der Box gilt, bleibt herauszufinden. Mehr dazu in Bälde hier.

7 von 10 Ehrfurcht gebietenden Augenbrauen