Moment. Das hatten wir doch schon mal?! Ja, genau. Hier habe ich den ersten Teil, den es beim GCT 2011 gab, schon mal besprochen. Jetzt liegt mir allerdings die im Hardcover gebundene Ausgabe des ersten Orbital-Albums vor, der eben auch „Narben“ beinhaltet und die Geschichte ohne Unterbrechung weitererzählt.
Bezüglich des Stils und des Settings bin ich natürlich immer noch sehr angetan. Gerade in größeren Panels kann hier gepunktet werden. Die Tristesse auf Senestam oder die riesigen Krabbenbäume der Jäwloden bleiben einem im Kopf.
Leider bleibt die Geschichte etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Rassismus bzw. Xenophobie ist Thema, im Prinzip ein sehr zentrales Thema, aber bleibt irgendwie etwas flach. Es gibt eine wirklich schreckliche Szene, in der ein kleiner Junge Mezoke fragt, ob es stimmt, dass Aliens Viren übertragen, die Menschen verrotten lassen. Er wird zwar dafür gerügt, so eine Frage gestellt zu haben, aber seine Kindergärtnerin (oder so) lässt ihrem Hass zwei Sätze später selber Freilauf. Die Kinder in der illegalen Kolonie bekommen den geistigen Müll von Anbeginn eingetrichtert.
Auch die Beziehung zwischen Kaleb und Mezoke ist irgendwie noch etwas unspektakulär. Es kommt zu keinem Konflikt oder überhaupt zu längeren Konversationen zwischen den beiden. Sie scheinen gleich auf der ersten Mission wie ein Uhrwerk zu funktionieren. Das habe ich mir etwas anders vorgestellt.
Dennoch ist es ein cooles Album, das im Anhang noch die Biografien von Texter und Zeichner, ein paar Konzeptzeichungen, die Hintergrundgeschichte und Beschreibungen der Hauptcharaktere vorweisen kann. Ich denke, ich werde die Reihe voll machen, zumal ich mehr über Mezoke und Angus, das lebende Raumschiff, wissen will...
7,8 von 10 gallertartige Fenster
