Nach einigen Jahren Pause formiert sich eine Verbrecherbande erneut, um einen fetten Coup durchzuführen: Die Gauner sollen für ihren Auftraggeber eine Mumie aus einem gut bewachten Museum stehlen. Doch niemand von ihnen ahnt, was sich hinter diesem Job tatsächlich verbirgt und dass sich ein Verräter in ihren Reihen befindet. Und zu allem Überfluss erwacht auch noch die Mumie zu neuem Leben!
Die Graphic Novel "Smoke City: Tome 1" von Mathieu Mariolle und Benjamin Carré erschien erstmals 2007 in Frankreich und dank der Jungs und Mädchen beim Splitter-Verlag kommen nun auch wir hier zu Lande in den Genuss dieser Geschichte.
In einer fiktiven Stadt sammeln sich alte Verbrecherkollegen um ein letztes Ding zu drehen, so oder so ähnliche Geschichten haben wir sicher alle schon mal gesehen oder gelesen. Dennoch schafft es dieser Comic mit seinem wunderschönen Stil (dazu später mehr) und der richtigen Mischung aus Crime und Mystery einen bei der Stange zu halten. Natürlich handelt es hier um einen ganz klassischen Noir-Comic, auch wenn dieser nicht durchgängig in Schwarz-Weiß daher kommt, gibt es die gängigsten Klischees. Von der verruchten Femme Fatal bis hin zum runtergekommen Typen sind alle Elemente vorhanden, die von einer solchen Geschichte erwartet werden.
Die Zeichnungen kommen in einem, bei mir sehr beliebten, realitätsnahen Stil daher. Mit hoher Detaildichte, plastischer Gestaltung und einer reichhaltige Kolorierung lässt sich dieser wohl am besten als eine Mischung zwischen den Max Payne Zwischensequenzen und den XIII-Comics beschreiben. Die Panels sind wunderbar ausgestaltet und dank des großen Formats (etwas über DIN A4) kann man sich gut in der Geschichte verlieren.
Wermutstropfen, ist aber die wirklich dünne Story, sicher ist zu berücksichtigen, dass es sich hier um den ersten Teil handelt und man zunächst die Charaktere einführen muss, doch fehlt hier trotz des gelungenen Coups etwas die Spannung, was aber auch daran liegen mag, dass ich Noir-Geschichten sehr gern habe und mir das Schema zunächst keine Überraschungen mehr bietet. Das Ende allerdings deutet schon an, dass es in der bald folgenden Fortsetzung deutlich spannender werden könnte und ich muss zugeben, darauf freue ich mich dann doch, dafür gefällt mir der Stil und das Noir-Genre einfach zu sehr.
Leute die mit diesem Stil nicht viel am Hut haben und eher eine comiceskere Gestaltung bevorzugen bzw. eine Geschichte die sofort mitreißt, werden hier wohl nicht auf ihre Kosten kommen. Alle anderen dürfen gern mal einen Blick riskieren.
7.1 von 10 Noirsternchen