Paradox - Die Parallelwelt (2010)
Detektiv Nault (Kevin Sorbo) wird zu einem Tatort gerufen. Leider ist der Täter immer noch da und erschießt Naults Partner und kann mit Hilfe eines handelsüblichen Gargoyles fliehen. Bei den Untersuchungen kommt heraus, dass die Mordwaffe mehr als ungewöhnlich ist – sie verschießt Projektile, vollkommen ohne Magie! Nault sucht einen der größten Magier neben Kofi Annan auf. Dieser ist kein geringerer als Winston Churchill! Gemeinsam mit diesem und einer „Wissenschaftlerin“ verfolgt er die Spur bis in eine Parallelwelt, die vollkommen ohne Magie auskommt und allein durch Wissenschaft funktioniert...Vollkommen unmöglich!
Alter Verwalter! Dieser Film hat ernsthaft ein Konzept. Die ersten Minuten sind dementsprechend verwirrend, da wirklich niemand so etwas erwarten kann – nicht, wenn unser aller Sorbo mitspielt. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Film tatsächlich auf der gleichnamigen Comic-Reihe basiert. Allein schon die kurzen Rotoskopie-Zwischensequenzen lassen einen da aufhorchen und gespannt zusehen. So schaut man sich den Film erstmal an und bekommt es mit der Angst zu tun, dass das Erlebnis am Ende als gut empfunden werden könnte – nicht trashig gut, sondern ernst gemeint gut. Naja...bis zu der Szene, in der Sorbo der Frau seines Partners die traurige Nachricht vom Tod ihres Mannes überbringt. Ich möchte wirklich nichts pietätlos erscheinen, aber ich habe hier doch recht herzlich gelacht. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Dinge immer mal wieder sehr stark in den Trashbereich zu entgleiten. Da kloppt Sorbo auch einfach mal auf eine Werwolf-Prostituierte mit einem Feuerlöscher ein oder kämpft gegen miserabel animierte Pegasüße. Mit dem Trash kehrt allerdings auch die Unübersichtlichkeit ein. Konnte man die erste dreiviertel Stunde der Geschichte wirklich gut verfolgen, geht es ab dann wirklich bergab. Die Dialoge werden immer eigenartiger:
„Erwartest Du wirklich, dass ich rede, wenn Du sie erschießt?“
„Nein. Ich erwarte, dass Du stirbst, Sean!“
Bitte? Da bleibt mir nur eins zu sagen: Ausgeruht sein ist eine Waffe.
Aber auch, wenn ich das Ende des Films nicht verstanden habe und ich es wirklich schade finde, dass das Konzept nicht ordentlich ausgebaut und vor allem innerhalb des Films widersprüchlich ist, hat der Streifen einen ganz besonderen Charme. Das mag zum einen daran liegen, dass Sorbo drollig aussieht, wenn er da wie Derrick mit Indiana Jones-Hut Detektiv spielt. Zum anderen ist es wohl die Tatsache, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt, die irgendwie ja doch neugierig auf den Comic gemacht hat. Zumal man sehen möchte, ob der Comic ebenso wirr ist. Erstaunlich ist auch, dass man je nach Stimmung wirklich über den Film diskutieren kann. So viel Angriffsfläche bietet er schon.
Ich muss verrückt sein, aber ich empfehle, diesen Sorbo mal gesehen zu haben.
6,9 von 10 magische Orangen-Sorbets