Donnerstag, 28. Juli 2011

Red Skull: Incarnate #1 (Marvel)

Red Skull: Incarnate #1 (Marvel)

Pünktlich zum Captain America Kinofilm wird Red Skulls Origin Geschichte neu erzählt und diesmal wächst der kleine Johann Schmidt nicht bei seinem gewalttätigen Vater auf der ihn für den Tod seiner Mutter schuldig macht, die ja bei seiner Geburt verstorben ist sondern in einem Waisenhaus.
1923 in München, die Menschen sind von der Inflation gebeutelt und verzweifeln an Hunger und Armut. Die ersten Faschisten laufen durch die Stadt und mitten drin steht Johann Schmidt der kleine Junge der schreckliche Dinge im Waisenhaus durchstehen muss. Bei einem Putsch versuch der Nazis sieht er mit an wie einige der Nazis von der Polizei erschossen werden, er geht zu einem der Schützen und bittet ihn darum zu lernen wie man tötet.

Red Skull ist keine angenehme Figur das soll er auch nicht sein, das darf er auch nicht sein. Trotzdem ist es erstmal faszinierend wie Greg Pak es schafft den jungen Johann als liebeswürdiges kleines Kind darzustellen obwohl man genau weiß was aus ihm später einmal werden wird. Aber schon zum Endes der ersten Ausgabe erkennt man wie das Kindliche und Gute von ihm abfällt und man sieht was langsam dazu führt das er zu dem wird was er jetzt ist. Mirko Colak setzt die schrecklichen Ereignisse perfekt um. Zeigt schreckliches ohne zu schreckliches zu zeigen, aber ohne es zu verharmlosen. Ganz im Gegenteil. Schon im ersten Heft wird Red Skulls Werdegang stellenweise nur schwer lesbar durch die bösen und traurigen Bilder. Tierfreunde werden am Ende wirklich schwer zu kämpfen haben.

Red Skull: Incarnate zeigt das kein Superbösewicht als solcher geboren wird (zumindest nicht wenn der Charakter interessant und gut geschrieben ist) und stellt Johann so da wie er ist ohne vorzugeben was man über ihn denken soll oder ihn zu verharmlosen. Und wieder zeigt sich das Greg Pak gut über die Entstehung des dritten Reichs recherchiert hat und das Thema respektvoll behandelt und es trotzdem schafft eine gute Geschichte zu schreiben. Wer einen weiteren Beweis lesen möchte der zeigt wie man gute und historisch korrekte Superheldengeschichten aus der Zeit des zweiten Weltkriegs erzählen kann sollte auch Greg Paks Magneto: Testament lesen.

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