Blues Brothers 2000 (1998) [Universal]
Elwood Blues wird nach 18 Jahren Haft endlich aus dem Gefängnis entlassen. Leider muss er feststellen, dass so einige Wegbegleiter von früher gegangen sind, so auch sein Bruder Jake. Erste Anlaufstelle wird für ihn das katholische Kinderheim, wo er erfährt, dass Curtis einen Sohn hat. Der muss natürlich aufgesucht werden, denn Elwood hat schon eine Mission im Auge – er muss die Band wieder zusammenbringen und das New Orleans Battle of the Bands gewinnen. Auf dem Weg dahin, findet er alte und neue Freunde, legt sich aber auch mit dem ein oder anderen fiesen Typen an...
Nachdem John Belushi gerade einmal zwei Jahre nach „Blues Brothers“ verstarb, übernimmt John Goodman die Rolle von Elwoods Partner in dieser Fortsetzung bzw. Hommage an den Film von 1980. Aber das rettet den Film nicht. Wahrlich nicht. Es verkommt alles zu einer etwas spröden Aneinanderreihung von Songs, zwischen denen eine Geschichte erzählt wird, der einfach kein Charme anhaftet. Der Humor hätte ganz eventuell in den Achtzigern noch funktioniert, aber wenn man sich überlegt, dass der Film von 1998 ist, wird einem ganz anders. Man merkt beständig, dass Szenen gerade lustig sein sollen, aber es kommt so gar nichts an. Unglücklicherweise retten in der ersten Hälfte des Films noch nicht mal die Lieder über dieses Manko hinweg. Erst im weiteren Verlauf fangen die Lieder an, wirklich Spaß zu machen – zum Teil auch, weil immer mehr bekannte Musiker beteiligt sind. Ganz am Ende, nach dem Abspann, kommt auch endlich eine Szene, über die ich mich wirklich amüsiert habe. Als sich seine Freundin von ihm trennen will, beginnt der mittlweile ja leider auch verstorbene James Brown „Please, Please, Please“ zu "performen". Einfach grandios. Aber zu spät, wirklich viel zu spät – fast zwei Stunden nach dem Anfang kommt die erste lustige Szene.
Natürlich gibt’s die ein oder andere Szene, die halt irgendwie etwas hat. Wenn die Polizeiautos anfangen, sich immer weiter zu stapeln oder die Blues Brothers mit ihrem Auto durch einen Fluss fahren und ein „White Power“-Treffen stören. Aber mehr als Erinnerungen an den ersten Film werden da nicht erzeugt.
Die Blu-ray kommt einem etwas eigenartigem Menü, aber mit mächtig aufpoliertem Bild und Klang. Da kann man einfach nicht meckern, gerade wenn fünfzig Prozent des Films für Musik draufgehen. Das hilft allerdings am Ende auch einem sehr mäßigen Film nicht, gut zu werden.
4,8 von 10 Rasierschaum-Operetten