Freitag, 22. Juli 2011

Konfuzius - Nur seine Weisheit war noch mächtiger als sein Schwert (2010) [KSM]

Konfuzius - Nur seine Weisheit war noch mächtiger als sein Schwert (2010) [KSM]

Unsere Geschichte spielt in einer Zeit, in der das große Chinesische Reich noch nicht geeint ist, sondern zersplittert und gespalten durch unzählige Herrscher, die sich untereinander bekämpfen. Konfuzius Chow Yun-Fat) wird als Berater an den Hof von Lu berufen, wo er sich durch seinen milden Herrschaftsstil jedoch schnell Feinde macht. Und obwohl er durch seine Strategie sogar einen Staatsstreich verhindern kann, wird er durch eine List des Herrschers von Qi vom Hofe gejagt. Konfuzius muss seine Familie verlassen und wandert mit einigen treuen Gefährten durch das Land, auf der Suche nach einer neuen Heimat. Er widmet sich auf der beschwerlichen Reise ins Ungewisse seiner Arbeit an antiken Schriften, die er überarbeitet und lehrt. Doch seine Dienste werden noch benötigt... 

(Quelle: ksmfilms.de)


„Hey endlich mal wieder n Film mit Chow Yun-Fat!“ war, was ich im ersten Moment gedacht hab, als ich auf diesen Film aufmerksam wurde. Darüber hinaus sahen die Bilder recht vielversprechend aus, so dass mein Interesse schon mal geweckt war.

Mit Konfuzius als historische Person habe ich mich bislang noch nicht auseinandergesetzt, kann daher auch nicht sagen, wie akkurat hier vorgegangen worden ist, wenn es um Fakten geht. Allerdings habe ich den Eindruck gehabt, dass es diesem Film um bloße Heldenverehrung geht und zwar auch möglichst so, dass sich die Regierung nicht angegriffen fühlt. So fehlen politische Kommentare fast völlig und wenn doch mal etwas in diese Richtung gesagt wird, bleibt es sehr schwammig. Was sehr Schade ist, da die Geschichte ja schon von politischen Umbrüchen handelt.

Das weitaus größere Problem dieses Films ist aber die Darstellung seines Hauptcharakters. Dieser wirkt nämlich zu jeder Zeit fast übermenschlich perfekt. Niemals zweifelt er oder kommt in einen Konflikt mit sich selbst. Dadurch entfällt die Möglichkeit sich mit dem Charakter zu identifizieren und ein Film ohne Identifikationsfigur UND ohne Konflikt oder Charakterentwicklung wird sehr schnell langweilig. Und so sehen wir dann Konfuzius dabei zu, wie er von Szene zu Szene einfach der gleiche bleibt, sich nicht verändert oder auch nur irgendetwas hinterfragt. Lediglich einmal, in einem Gespräch mit einer Konkubine, scheint es, als würde diese Hülle endlich brechen und sich noch so etwas wie ein Drama entwickeln, aber das wird von Konfuzius nur kurz mit einem Satz abgehakt und weiter geht’s. Schade hier hatte ich mir etwas mehr erhofft.

Zu der doch etwas mauen Geschichte gesellen sich dann noch einige Schlachtensequenzen, die allerdings auch nicht gerade durch Spannung glänzen können, da Konfuzius ja eh alles gelingt, was er anfängt. Also wird jede Schlacht zu einem reinen Siegeszug.

Auch optisch haben diese Sequenzen nicht viel zu bieten. Neben doch etwas dürftigem CGI tragen vor allem schlechte Schnitte dazu bei, dass man nicht mal bei diesen Szenen unterhalten wird.

Bevor ich jetzt wieder zu viel mecker muss ich dann doch noch mal was positives loswerden. Die Kostüme sehen fantastisch aus und auch einige der Settings können überzeugen. Auch ist die ein oder andere gute schauspielerische Leistung zu begutachten, wobei ich aber sagen muss, dass ich mir von Chow Yun-Fat etwas mehr erhofft hätte. Auch einige schöne Bildkompositionen gibt es zu bewundern. Dennoch bleibt dies alles Staffage und kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es sich bei „Konfuzius“ nur um einen bestenfalls netten, aber oberflächlichen Historienfilm handelt, der aufgrund fehlender Charakterentwicklung und unspannender Actionsequenzen, mich nicht überzeugen konnte.

5 von 10 wallenden Bärten