Helge Schneider ist einer der polarisierensten Anarchie-Kabarettisten die unser kleines Land zu bieten hat. Es gibt unheimlich viele Menschen die ihn blöde, überzogen oder einfach nur schlecht finden und mindestens genauso viele die ihn für einen herausragenden Komiker halten. Je nach dem zu welcher Kategorie du dich zählst wirst du dieses Review lesen oder es mit Verachtung strafen.
Im Jahr 2010 gab Helge mit seinem neuen Programm „Komm, hier haste ne Mark!“ auf Konzerttour. Anlässlich der närrischen Zeit veranstalte der gebürtige Mühlheimer auch ein Konzert in der Kölner Philharmonie. Genau von diesem Konzert gibt es eine Live Bootleg CD, die von Erwin Klemke präsentiert und im Moment nur per Mailorder oder direkt am Konzertmerchandise-Stand vertrieben wird.
Die CD besteht aus 16 Tracks und konzentriert sich bis auf einige nette Standup-Einlagen deutlich auf Helges zweites Talent neben der kompletten Sinnlosigkeit und das ist die Musik - Jazz um genau zu sein. Zusammen mit seinen Tour-Musikern lässt er die Noten tanzen und nutzt dabei klasse Arrangements aus Klavier, Sax, Gitarre, Schlagzeug, Kontrabass und vielem mehr. Raus gekommen ist dabei eine wirklich eingängige CD mit netten Klassikern wie Fitze, Fatze aus dem Film Praxis Dr. Hasenbein, bis hin zu einer coolen neu Interpretation von Led Zeppelins Stairway to Heaven zeigt Helge eine unheimliche musikalische Bandbreite und weiß natürlich mit seiner besonderen Art den Text und Gesagt auf seine ureigene Art einzusetzen. Nette Dreingabe von dieser offizellen Bootleg-CD sind noch 3 Videomittschnitte deren Qualität aber leider sehr zu wünschen übrig lässt.
Die CD macht Laune auf die nächste Live Tour von Helge und dürfte selbst für Menschen die mit Helges Humor nicht so viel anfangen können, auf Grund der musikalischen Vielfalt ein Blick wert sein.
8.9 von 10 Skulpturen mit abgebrochenem Pillermann
