Sonntag, 3. Juli 2011

Alfred J. Kwak – Papa Kwak (Lübbe Audio)

Alfred Jodocus Kwak wird Vater! Seine Frau Winnie hat doch tatsächlich sieben Eier gelegt. Er ist total durcheinander. Aber bevor die Eier ausgebrütet sind, verschwinden sie auf rätselhafte Weise aus dem Nest. Gemeinsam mit tausenden Schildkröteneiern werden sie nach Groß Wasserland geschmuggelt, weil da noble Storche und Reiher wohnen, die schmackhafte, springlebendige kleine Kücken unglaublich mögen.


Wow, das ich das nochmal erleben würde, hätte ich nicht gedacht, die letzte Geschichte mit Alfred habe ich gehört als ich noch gut 6 Jahre alt war und dann so ziemlich nie wieder. Doch nun liegt sie vor mir. Eine neue Aufnahme der Geschichte „Papa Kwak“ von Herman van Veen, der es sich nicht nehmen ließ, diese auch selbst ein zusprechen bzw. zu lesen.
Wie in der Zusammenfassung ja bereits gesagt wird der kleine Erpel mit dem roten Schal tatsächlich Vater oder zumindest fast, da die Eier mit dem Entennachwuchs gestohlen werden um diese als Delikatesse an die reiche Oberschicht (Störche und Reiher) zu verfüttern. Riecht jemand den sozialkritischen Hintergrund? Kein Wunder, van Veen ist schließlich für seine bisweilen nachdenklichen Texte bekannt und scheut sich auch nicht gewisse Dinge einmal direkt zu kritisieren. Wie genau die Kritik zu interpretieren ist hängt natürlich stark von der eigenen sozialen Prägung ab. Die Einen sehen vielleicht die Ausbeutung der Tierwelt durch den Menschen wo andere eher zur gesamt gesellschaftlichen Interpretation neigen, eine generalisierte Antwort hierauf gibt es selbstredend nicht.
Gut gefällt mir hierbei, dass die Kritik zwar immer da ist, wenn man sie wahrnehmen möchte es aber genauso gut möglich ist, einfach den Abenteuern von Alfred und seinen Freunden zu folgen, ohne sich zwingend Gedanken machen zu müssen. Auch das eher kindliche verspielte Universum in dem sich die gesamte Geschichte bewegt zeigt, dass es versucht die Balance zwischen junger und erwachsener Zielgruppe zu halten.
Was mich persönlich beim Hören etwas gestört bzw. ermüdet hat, ist die Erzählweise und Tonlage von van Veens Vortrag. Klar versetzt er sich gut in seine Charaktere und verleiht ihnen unterschiedliche Stimmen, nur fand ich es teilweise sehr schwer ihm aufmerksam zuzuhören, da er etwas zu ruhig und zu behäbig liest.
Ein solides Abenteuer rund um die berühmte Ente und seine Freunde, die für jung und alt gleichermaßen etwas zu bieten hat.

7.9 von 10 verschwundenen Eiern