Die Leichenmühle (1971) [cmv-Laservision]
Der Nobelkatzenfutter Herstteler, die Lotus Cat Food Company, steckt tief in finanziellen Schwierigkeiten. Den letzten Ausweg, den die beiden Besitzer noch sehen ist eine billigere Fleischquelle aufzutun. Deshalb wenden sie sich kurzerhand an die beiden Grabräuber Caleb und Cleo, damit sie ihnen frische Leichen bringen. Bald reicht aber auch der Nachschub nicht mehr aus und so müssen mehr Leichen produziert werden. Eigentlich ja eine famose Idee, der einzige negative Punkt ist nur, dass die ganzen lieben Hausmiezen jetzt auf den Geschmack von Menschenfleisch gekommen sind. So werden immer mehr Herrchen und Frauchen von ihren Haustieren angefallen und umgebracht. Durch diese mysteriösen Todesfälle wird Dr. Howard Glass (Sean Kenney) auf die Katzenfutterhersteller aufmerksam und beginnt die Betreiber gemeinsam mit der Arzthelferin Angie Robinson (Monika Kelly) auszuspionieren. Doch damit geraten sie selbst ins Visier der Futterhersteller.
Astro-Zombies, Girl in Gold Boots, The Doll Squad: Alles frühe Grindhouse Filme des berüchtigten Regisseurs Ted V. Mikels und alle für ihren Mangel an Qualität bekannt. Was den Spaßfaktor angeht kann man sich um die Wertigkeit seiner Filme sicherlich streiten, die Tendenz geht aber eher ins bodenlose. Die Leichenmühle oder im Original als “Corpse Grinders” betitelt ist da auch keine bemerkenswerte Ausnahme, aber dennoch wenigstens nie zu langweilig. Es ist zumindest herrlich trashig wenn die Katzen zu ihren Besitzern gehen und mit ihnen kuscheln, woraufhin diese anfangen zu schreien und dann ein wenig rote Farbe verteilt wird. Ich hab mich auch schon mit 13 Jahren gefragt, warum die Katzen ihre Besitzer denn nicht auffressen, schließlich töten sie ja nur weil sie auf den guten Menschen Geschmack gekommen sind.
Die Antwort auf die Frage lautet vermutlich: Zu kompliziert! Mikels hatte keine Zeit für solchen Schabernack und auch das Geld war nicht dafür da den Katzen ein paar echte Brocken Fleisch hinzuwerfen. Deshalb besteht der Meatgrinder auch nur aus einem Fleischwolf mit einer Spanplatten Verkleidung (nicht wie in vielen Reviews behauptet Pappe) und das gesächselte Fleisch ist etwas Hack mit ganz vielen Holzspänen. Fast das gesamte Budget ging vermutlich für Restholz und Katzenfutter drauf, denn ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Man hat noch ein kleines Fabrikset gebaut und der Rest wurde halt da gedreht wo es gerade ging. Sieht jetzt nicht total schlimm aus, irgendwie hat der einfache, zu dunkle und dreckige Look ja auch seinen Charme, nur halbwegs gut ist es deshalb aber trotzdem nicht.
Unter den Darstellern befinden sich neben vielen Amateuren und ein paar Freunden von Mikels, die Stammgäste in seinen Filmen waren, auch zwei wirkliche Schauspieler. Einmal wäre da Sean Kenney (Sexualrausch), der eigentlich gar keine schlechte Leistung abliefert und der schon damals etwas erfahrenere Vincent Barbi (Dolemite) ist auch nicht schlecht. Tendenziell sind aber auch die anderen Beteiligten zu jedem Zeitpunkt akzeptabel. Auch wenn nicht alle gut spielen können versuchen sie es zumindest, was sich dann doch bemerkbar macht.
Die Leichenmühle ist kein guter, aber einer von Mikels besten Filmen. Es fehlt letztlich an allem, aber gut 70 Minuten gehen flott rum und man schaut dabei nur selten in Richtung des Timers. Bevor ihr also Astro-Zombies schauen müsst sicherlich eine Option. Übrigens hat sich damals eine New Yorker Glampunkband nach dem Filmbenannt. Bei dieser Band spielte auch der damalige Bassist der New York Dolls. Also selbst wenn der Film total unschaubar wäre, hat er wenigstens junge Leute zur Musik gebracht.
Auf der DVD von cmv gibt es die Widescreen Fassung in akzeptabler Bildquali, nur der Ton ist doch recht schwankend. Als Bonus liegt die Fullframe Version bei, genauso wie eine umfangreiche Bildergalerie und ein mittelmäßiger Audiokommentar des Regisseurs. Der Ton ist dabei ziemlich schlecht und wirklich viele Informationen hat der gute Mann auch nicht mehr parat. Dazu kommt noch ein Musikvideo, der Originaltrailer und drei weitere Trailer zu Filmen von Mikels.
4,4 von 10 blutrünstige liebe Katzen