Fabulous Furry Freak Brothers #2 (Rip Off Press)
Es musste ja mal soweit kommen. Seit über sechs Monaten haben die drei Hippies nun schon keine Miete mehr gezahlt und nun reicht es dem Vermieter. Er hetzt den verlausten Drogies einen Sheriff auf den Hals und lässt deren Bude räumen. Jetzt steht das Trio samt Fat Freddys fetter Katze auf der Straße. Eigentlich ist es ja auch nicht sonderlich schlimm um die von Kakerlaken, Mäusen und Ratten verseuchte Bude, aber jetzt müssen sie erstmal eine Gratis Wohnung finden. Wird nicht so leicht und weil keiner von ihnen bock hat auf der Straße abzuhängen, suchen sie sich andere Absteigen. Nachdem sie einfach keinen Ort finden können, an dem Typen wie sie aufgenommen werden, verkrümelt sich Phineas mit dem Auto der drei nach Texas zu seinen Eltern. Doch schon auf dem Weg in den Süden läuft einiges schief. Fat Freddy begibt sich ebenfalls auf den Weg zu seinen Eltern und landet dabei ohne es zu wissen fast mit seiner kleinen Schwester im Bett. Seine Katze überlebt auch einige Abenteuer und Freewheelin' Franklin kann nicht zu seinen Eltern, da er nicht mal weiß wer die überhaupt sind. Aber auch er begibt sich auf eine große Reise und trifft dabei einen einfachen Typen, der sich als überraschend guter Dealer herausstellt.
Neben vielen Einzelstrips, Einseitern und Gastauftritten von Illustren Typen wie Doctor Dope, Dirty Duck und anderen zwielichtigen Comicfiguren der Fanzine Welt, bekommt unter anderem Freddys Katze immer mehr Platz eingeräumt und wird zum heimlichen Kultcharakter der Serie. Der dickste Hammel des Magazin ist aber die große zusammenhängende Geschichte über den ultimativen Road Trip des Trios. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass die Freak Brothers auch in Fortsetzungsgeschichten funktionieren könnten. Überraschenderweise klappt es richtig gut und tut den dreien sogar gar nicht schlecht. Dadurch wird dem Magazin noch etwas Struktur eingeprügelt, was nicht schadet bei der oftmals eher kruden Ansammlung an subversiven Inhalten gepaart mit einfachsten Drogenwitzchen. Dadurch findet der Comic den roten Faden, den er wirklich gut gebrauchen kann.
Am Artwork hat sich nicht viel getan. Gilbert Shelton liefert gewohnt gekonnt ab und verbindet einen harten und frechen Indiestil mit der Optik humoristischer Strips. Sieht eigen und nie gebügelt aus. Neben Shelton sind noch andere Independent Künstler wie Dave Sheridan, der eher einen britischen 2000 AD Stil aufs Blatt bringt; Ted Richards Strip ist eine Parodie auf alte Kriegspropaganda Comics und Bobby London parodiert auf drogengeschwängerte Art die frühen, extrem abgedrehten Popeye Comics. Auch fürs Auge wird also genügend Abwechslung geboten. Nett!
7 von 10 überforderte Katzen