Donnerstag, 14. Juli 2011

Chew #2 - Reif für die Insel (Cross Cult)

Chew #2 - Reif für die Insel (Cross Cult)

Tony Chu ist wieder da! Im zweiten Band der Reihe verschlägt es den Cibopathen auf die Südseeinsel Yamapalü, wo er unter anderem Bekanntschaft mit Lin Sae Woo, einer Agentin des Landwirtschaftsministeriums, einer merkwürdigen Frucht und schlussendlich sogar mit einem „Vampir“ macht.

Nachdem Band 1 mich überzeugen konnte, war ich ziemlich gespannt, was Band 2 denn so kann. Und ich muss sagen: Jede Menge.

Ich hab an verschiedenen Stellen negatives über den Band lesen müssen und war deshalb schon fast ein wenig in Sorge, die aber unbegründet war, da ich mich, wie beim Vorgänger, ziemlich gut unterhalten gefühlt habe.
Immer noch bestimmt der der schräge Humor die Story. Auch die Charaktere können wieder voll und ganz bei mir punkten in ihrer etwas übertriebenen, karikaturhaften Art. Sehr erfreut war ich über die Rückkehr von Tonys altem Kollegen Colby, der ja bereits in der ersten Ausgabe ein Küchenbeil ins Gesicht bekommen hat und daher jetzt eine ziemlich coole und praktische Protese trägt, die ihn wie den Terminator aussehen lässt. Auch Tonys Chef Applebee ist wieder mit von der Partie und ist in seiner Abneigung gegenüber Tony wieder so herrlich übertrieben böse, dass es einfach nur Spaß macht. Außerdem gibt es einen der witzigsten Momente in diesem Band zwischen Applebee und Colby. Weitere bekannte Gesichter sind Tony Bruder Chow, sowie Amelia Mintz, die auch hier wieder Tony den Kopf verdreht.
Hinzu kommen noch eine menge neue Charaktere, bei denen mal wieder einer verrückter ist, als der andere und alle aufzuzählen wäre sowohl mühsam zu schreiben, wie es für euch mühsam wäre das alles zu lesen, daher hier nur mein Favorit: Der große Fatanyeros. Dieser ist ein Koch, der nur mit Hilfe seiner Speisen kommunizieren kann und die Gäste in seinem Restaurant schon mal gerne mit zu Speisen gewordenen Shakespeare Rezitationen zum weinen bringt.

Die Story des Vorgängers wird in Teilen weiter fortgeführt. In Teilen deshalb, weil sich herausstellt, dass die ganze Geschichte wesentlich größer angelegt ist, als das, was ich nach dem ersten Band vermutet hätte. Man könnte hieraus jetzt aber auch Kritikpunkte ableiten, in dem man sagt, dass es alles zu unübersichtlich werden könnte und man zu viel Zeit auf Nebensächliches verwendet. Das sehe ich allerdings nicht so, sondern bin vielmehr der Überzeugung, dass es sich hierbei um eine gut konstruierte Geschichte handelt an deren Ende alle Fäden zusammenlaufen werden, um ein komplettes Bild zu ergeben. Grund für diese Einschätzung ist die Tatsache, dass Layman schon damit begonnen hat einige Zusammenhänge herzustellen. Zwar werden auch immer wieder neue Storyaspekte eingeworfen, diese fügen sich aber ganz gut ins Gesamtbild.

Rob Guillroys Stil gefällt mir nach wir vor ganz gut in seiner leicht an Karikaturen erinnernden Art. Besonders grotesk sieht hierbei der Gouverneur von Yamapalü aus. Sehr gut gefallen hat mir, dass sich in vielen Panels im Hintergrund noch der ein oder andere Gag verbirgt. Das lädt zum längeren Verweilen und genauerem Hinschauen ein und bringt noch einige zusätzliche Lacher.

Ich weiß auch gar nicht, was ich noch groß schreiben soll außer, dass ihr euch den Band unbedingt besorgen solltet, sofern ihr das noch nicht habt.

9 von 10 Kampfhähnen