Die 10 siegreichen der Shaolin (1977) [Paragon Movies]
Der
letzte Kaiser der Ming lebt seit einigen Jahren, von den Mönchen
geschützt, in einem Shaolin Kloster. Seine Dynastie hat den Kampf
gegen die Mandschu verloren und liegt am Boden. Da erreicht ihn die
Nachricht, dass er noch genug Gefolgsleute hat, die bereit sind die
Herrschaft der Mandschu mit einer Konterrevolution zu stürzen. Nach
einigen Überlegungen macht er sich auf den Weg sich mit eben diesen
Gefolgsleuten zu treffen. Beschützt wird er dabei von 10 Shaolin
Absolventen. Einer (Wang Tao) begleitet ihn dabei auf Schritt und
Tritt, während die anderen in verschiedenen Kostümierungen an
verschiedenen Punkten den Weges dazustoßen, wenn es brenzlig
wird.
Und das wird’s ziemlich oft, denn Bösewicht Kun und seine
Schergen lassen nichts unversucht, des ehemaligen Regenten habhaft zu
werden.
Um es
gleich vorweg zu nehmen: Der vierte Film der „Shaolin – Die
unbesiegbaren Kämpfer“ Box kann das Niveau der ersten Filme nicht
halten. Nachdem „Belagerung der Shaolin“ schon einen leichten
Abwärtstrend erkennen ließ, aber nichtsdestotrotz zu unterhalten
wusste, erweist sich „Die 10 siegreichen der Shaolin“ als
ziemlich harte Nuss.
Der Film ist nämlich zunächst sehr wirr
und nimmt sich keine Zeit die Charaktere wirklich einzuführen oder
ihnen auch nur ein kleines bisschen Tiefe zu verleihen. Und so
wirklich ändert sich das auch nicht über die gesamte Spieldauer.
Der einzige der zumindest etwas an Tiefe und Background bekommt ist
ausgerechnet Bösewicht Kun.
Ich weiß nicht, ob es wirklich die
Intention von Regisseur Chung Ting war, aber durch eine kleine
Rückblende (die zugegebenermaßen n bisschen kitschig rüberkommt)
verändern sich ca. 20 Minuten vor Schluss die Sympathien zugunsten
Kuns. Da der aber bis zum Filmende der Schurke bleibt, war das wohl
doch eher unbeabsichtigt.
Überhaupt ist dieser Film mal wieder
einer der Sorte, in der es eigentlich vollkommen egal ist, ob die
„guten“ Charaktere ihr Etappenziel erreichen. Die
Geschichtsbücher sagen ja sehr genau, wie das mit den Ming und den
Mandschu ausging. Und ganz ehrlich: Ich find diese
historisch/politisch aufgeladenen Kung Fu Filme oft n bisschen
anstrengend. Ich hab so gut wie keine Ahnung von chinesischer
Geschichte und den politischen Hintergründen und bisher hab ich noch
keinen (Martial Arts) Film gesehen, der daran etwas geändert hätte.
Vielleicht bin ich auch nur ein Banause, aber Angesichts der
(gefühlt) 1000 verschiedenen Filme mit ähnlichem Kontext ist mein
Interesse auch nicht größer geworden.
Gut, nun kann man
natürlich auch mit so einem Film Spaß haben, wenn man eben keine
weitreichenden Kenntnisse in chinesischer Geschichte und Politik hat.
Gerade wenn die Geschichte eigentlich auch eh nur den Vorwand für
feiste Kloppereien darstellt.
Für „Die 10 siegreichen der
Shaolin“ gilt das aber leider nur bedingt. Es vergehen zwar nur
wenige Augenblicke ohne dass jemandem dem Ming ans Leder will und so
gibt es einen Schlagabtausch nach dem Anderen, aber die Inszenierung
lässt oft einiges zu wünschen üben. Die Kämpfe wirken oft viel zu
statisch und lassen den Zuschauer selten das Gefühl von
Geschwindigkeit oder Wucht verspüren.
Darstellerisch geht’s
auch eher mit angezogener Handbremse zu. Wie bereits weiter oben
erwähnt haben die Schauspieler aber auch herzlich wenig mit dem sie
arbeiten könnten. Dazu kommt, dass einfach zu viele Charaktere den
Film bevölkern, die meist nach nem kurzen Kampf auch wieder von der
Bildfläche verschwinden. Lediglich Chang Yi als Kun macht ne gute
Figur. Die anderen Schauspieler bleiben aufgrund ihrer blasen
Charaktere allerdings kaum einem Zuschauer im Gedächtnis.
Finden
kann man den Filmen wie gesagt in der Box „Shaolin – Die
unbesiegbaren Kämpfer“ neben folgenden Filmen: „Die 8 Meisterder Shaolin“, „Belagerung der Shaolin“, „Der letzte Kampf des Shaolin“, „Flammende Tempel der Shaolin“ und „Das Vermächtnisder Shaolin“
4,5 von 10 Ausritten am Strand