Ferals #2 (Panini)
Dieser Sammelband enthält die US-Hefte Ferals #7-#12.
Erneut wacht Dale in einem Krankenhaus auf. Nicht lange und er wird von zwei FBI Agenten begrüßt. Zuerst denkt er, die beiden wollen ihn verhören, doch das Gespräch verläuft ganz anders als erwartet. Die Werwolfsplage von der norwegischen Siedlung Bergen wurde gebannt und nun soll Dale als neuester Agent von Spooks weitere norwegische Werwolfsiedlungen infiltrieren und vernichten. Ihm wird eine weibliche Agentin, die norwego-amerikanische Pia, zur Seite gestellt. Gemeinsam sollen sie ein norwegisches Ehepaar spielen, das einen neuen Wohnort sucht. Von nun an trägt Dale den Namen Sven Halvorsen und zieht mit seiner neuen Frau in den kleinen Ort Green Gorge, nahe der kanadischen Grenze.
Dale und Pia leben sich gerade ineinander ein da klopft es an ihrer Hütte. Vor der Tür stehen ein paar Männer des Ortes, die mit Dale auf die jagt gehen wollen. Schon bald zwingen sie ihn dazu sich auszuziehen. Nackt soll er jetzt etwas mit den bloßen Händen fangen und zu ihnen bringen, ansonsten werden sie zu ihm nach Hause gehen und sich um Pia “kümmern”. Die ist gerade selbst unterwegs und wird beim einkaufen von einer Horde wild gewordener Schlampen angegriffen. Die Schlampen sind aber in Wirklichkeit nur aufgebrachte Hausfrauen, die Pia als Verführerin ihrer Männer ausgemacht. Sie wird ein wenig verprügelt, kann das Missverständnis aber aufklären und verprügelt ein wenig zurück. Kurze Zeit später verstehen die Damen sich aber gut. Pia wird auf einen Zeitungsartikel aufmerksam, ein gesamter Schulbus ist verschwunden. Zeitgleich entdeckt Dale unfreiwillig den Schulbus und noch einiges mehr.
Nach dem ersten Arc standen David Lapham alle Türen offen, es war komplett offen wie es weitergehen sollte. Dass es so weitergeht hätte ich nicht gedacht, könnte aber ganz interessant werden. Spannend empfinde ich, wie Dale nach sieben Ausgaben erst beginnt zu verstehen was es bedeutet ein Werwolf zu sein. Bisher hat er nur versucht irgendwie zu überleben. Zum ersten mal seit seiner verhängnisvollen Nacht mit Gerda kann er durchschnaufen und fühlen wie es ist ein Feral zu sein. Laphams Writing ist einmal mehr sehr derbe und kann unterhalten. Der neu eingeschlagene Weg hat viel Potential, das hoffentlich auch genutzt wird. Von Ausgabe zu Ausgabe eskaliert das Geschehen mehr und mehr und schon sehr bald gerät alles völlig aus den Fugen. Sex und Gewalt treiben sich gegenseitig immer mehr auf die Spitze, was zwar innerhalb der Reihe schon stimmig ist, einige male verkommen diese beiden Reizthemen zum puren Selbstzweck, was dann schon ein wenig nervt. In den späteren Heften dieses Arcs kommt es aber zu einigen netten Wendungen, die den Plot gut am Leben halten. Könnte also noch einige Zeit unterhaltend weitergehen.
Gabriel Andrade zeichnet das Geschehen düster und hält sich in blutigen Szenen nicht zurück. Die starken Kontraste machen alles etwas unheimlicher, trotzdem dürfte das Artwork ruhig noch kantiger sein. Aber sobald es dazu kommen könnte nicht düster genug auszusehen, bringt die Farbgebung noch ein wenig extra Dreck ins Spiel. Passt also schon, dürfte trotzdem noch eine Kante stimmungsvoller sein. Ansonsten ist es gerne mal widerlich und nie blutarm. Von den Designs her, wäre es vielleicht nett, wenn die Ferals etwas besser auseinander zu halten wären. Jedenfalls sehen sich die Werwölfe zu ähnlich.
Hardcore Lapham Fans bekommen also was sie wollen. Kann man sich als Freund deftiger Comic Kost mal geben.
7 von 10 Werwolfpenen