Odins Raben (1984) [Paragon Movies]
Brandschatzende Wikinger Gruppen fallen auch über Irland her. Dort stehlen sie unheimlich viel Silber und der kleine Gest (Jakob Þór Einarsson) muss mit ansehen wie seine Eltern abgeschlachtet werden. Einer der Wikinger soll nun auch ihn, den einzigen Zeugen töten, doch er bringt es nicht übers Herz. So kommt es, dass Gest fliehen kann. Zwanzig Jahre später ist aus ihm ein erfahrener und listiger Krieger geworden. Getarnt schließt er sich immer wieder kleinen plündernden Gruppen an und bekämpft sie aus dem Hintergrund. Somit kommt er immer näher an die Drahtzieher der Sache und somit auch an den Wikingeranführer Thor (Helgi Skúlason), der mittlerweile seine geraubte Schwester (Edda Björgvinsdóttir) geheiratet hat.
Mit “Odins Raben” begann 1984 Hrafn Gunnlaugssons Raben Trilogie. Darauf folgte dann 1988 “Im Schatten des Raben”, der unter dem Titel “Wikinger Rache” auch in dieser Box zu finden ist und 1991 kam dann mit “Der weiße Wikinger” bei uns auch gerne mal “Die Rache des Wikingers 4 - Der weiße Wikinger” genannt der dritte und somit letzte Teil. Nachdem ich jetzt alle Teile gesehen habe, muss ich sagen, dass der isländische Regisseur vielleicht nicht unbedingt untalentiert ist, aber abgesehen vom zweiten Teil konnten mich die Filme nicht unbedingt überzeugen.
Am problematischsten fand ich bei diesem Teil, die Unentschlossenheit. Der Film steht nämlich zwischen den Stühlen. Einmal versucht man uns eine nicht allzu graue Wikinger Sage zu zeigen, teilweise recht blumig und von Klischees durchzogen, dann will man aber doch historisch korrekt sein und gestaltet manches nicht ganz so generisch und widmet sich einer härteren herangehensweise. Somit ist das Ergebnis leider auch nichts halbes und nichts ganzes. Der Ton der Erzählart schwankt doch sehr und wirkt immer wieder inkonsequent und inkonsistent. Ein paar ernste Elemente sind vorhanden und wirken auch okay, letztendlich ist die Geschichte aber zu generisch und schon zu oft erzählt, dass man wirklich Begeisterung empfinden könnte.
Handwerklich sind einige Szenen gut geraten, andere sehen eher hingerotzt aus. Gerade die Action fließt nicht so richtig und wirkt verstückelt, dabei ist die DVD im Gegensatz zur alten VHS Version nicht mehr auf eine 12er Freigabe runter geschnibbelt. Die Darsteller sind bis auf ein paar kleine Ausnahmen nicht schlecht. Allerdings spielt auch keiner sehr gut, dass es wirklich positiv auffallen würde. Die deutsche Synchro hingegen ist zwar vom Klang nicht die allerbeste, aber durchaus mit sehr guten Sprechern, die mir allerdings nur zum Teil bekannt vorkommen, besetzt. Für Genrefans also durchaus noch zu empfehlen, mehr aber leider nicht. Ein wuchtiger Filmbatzen wie der zweite Teil ist es leider nicht geworden.
Der Film teilt sich den Platz auf den zwei DVD's der "Krieger von Walhalla Collection" mit "Die Söhne Odins", "Wikinger Rache", "Erik, der Wikinger" und der nur hier erhältlichen "So waren die Wikinger" Doku.
5,7 von 10 blutende Pferde