Vixen - Kinoedition (1968) [WVG Medien]
Vicky „Vixen“ Palmer (Erica Gavin) ist ein durchtriebenes Biest. Wenn ihr Mann Tom (Garth Pillsbury) unterwegs ist und das ist er oft, da er als Buschpilot arbeitet, schnappt sie sich so viele andere Männer wie möglich. Als das Ehepaar King zu Besuch kommt, nimmt sie sich erst den Mann (Robert Aiken) vor, als daraufhin seine Frau (Vincene Wallace) eifersüchtig wird, knattert sie auch mit ihr. Selbst ihr Bruder wird aus der Dusche ins Bett geführt, nur mit dem Amerikaner Niles (Harrison Page), der aus den USA nach Kanada geflohen ist um dem Wehrdienst zu entgehen, will sie nicht ins Bett steigen, da er schwarz ist. Der schwelende Hass innerhalb der Gruppe entlädt sich als ein irischer Kommunist Toms Service in Anspruch nehmen möchte um nach Kuba zu kommen.
Ein dicker Makel der deutschen Russ Meyer Collection ist wie ich schon oft geschrieben habe, dass die original Tonspur auf keiner der DVDs zu finden ist. Besonders ärgerlich ist es, wenn dann auch noch die deutsche Übersetzung so schludrig geraten ist wie diese hier. Zum Beispiel ist es bei diesem Film eigentlich einer der Biker Vickys Bruder, wodurch ein Inzest Subplot aufgeworfen wird. Was darauf folgt macht in der deutschen Version wenig Sinn, überhaupt fragt man sich was die Biker eigentlich immer bei Vicky zu suchen haben.
Der andere große Plotpoint, der unter anderem auch für das Finale verantwortlich ist, wurde ebenfalls ziemlich schlecht lokalisiert. Zum Ende hin wird es nämlich sehr politisch. Ich weiß nicht wie es im Original ist, aber durch die Übersetzung wird es schwer Meyers wahre politische Intention herauszuhören. Das er sich gegen Rassismus und gegen Krieg ausspricht steht außer Frage, doch ob er dabei platt Por-amerikanisch, Anti-kommunistisch ist, wird nicht wirklich klar. Man kann nur vermuten. Daher wäre es eigentlich auch wichtig den O-Ton zu bekommen.
Aber es gibt natürlich auch das was alle wollen: Sex im bett, Sex im Wald, Sex am Fluss, Sex in der Dusche, Sex mit dem Bruder, Sex mit dem Mann, Sex mit ner Frau, Sex mit einem Mountie und wilde Rekeleien auf Baumstümpfen. Ein bisschen Gewalt kommt hinzu und all das ergibt einen wirklich ordentlichen Meyer film.
Harrison Page (Carnosaurus) spielt sehr glaubhaft und nachvollziehbar, Erica Gavin (Caged Heat) weiß ihre Reize einzusetzen und auch die restlichen Akteure sind meist ganz okay, nur der irische Kommunist legt eine zu platte Darbietung hin.
Bild und Ton der DVD sind wieder gut, es bleibt aber ein Jammer, dass die DVD nichts außer dem Film zu bieten hat.
Insgesamt sieben, der schon zuvor bei WVG erschienenden Russ Meyer Filme sind nun noch mal in der "50 Jahre Russ Meyer Kino Edition" erschienen. Leider handelt es sich dabei lediglich um Repacks mit hässlicheren Covern. Ein Qualitätsupdate gibt es leider nicht und auch weiterhin fehlt der O-Ton. Zudem kommt der Film nicht mehr in einer normalen Amaray, sondern in einer goldenen. Wenigstens gibt es Wedecover, gegen die originalen Kinopostercover der vorhergegangenen Meyer Collection kommt man damit aber natürlich nicht an. Ich empfehle also die Versionen aus der roten Edition und nicht die aus der neuen goldenen.
7 von 10 schmusende Hells Angels